Freitag, 25. Januar 2013

Start-up arbeitet an optimierten Leistungsverstärkern für Smartphones

Um alle Mobilfunkbasisstationen des Planeten zu betreiben, fallen in diesem Jahr Expertenschätzungen zufolge Stromkosten in Höhe von 28 Milliarden Euro an. Dies entspricht mittlerweile knapp einem Prozent der globalen Elektrizitätsproduktion. Einer der Gründe dafür: Die in den Geräten verbaute Hardware arbeitet erstaunlich ineffizient. Besonders die Leistungsverstärker verbrauchen mehr Strom als eigentlich notwendig wäre. Ihr Gegenstück in den Mobiltelefonen, das in der Funkeinheit sitzt, leidet unter ähnlichen Problemen. Die Leistungsverstärker in Basisstationen und Handys vergeuden Experten zufolge mehr als 65 Prozent der aufgenommenen Energie – ein Grund, warum manche Intensivnutzer ihr Gerät gleich zweimal am Tag aufladen müssen.

Das MIT-Spin-off Eta Devices aus Cambridge, das von zwei Elektrotechnik-Professoren der Hochschule gegründet wurde, will das Wirkungsgradproblem nun mit einem neuen elektronischen Schalter gelöst haben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Momentan befindet sich das Verfahren von Joel Dawson und David Perreault im Laborversuch, soll aber noch 2013 kommerzialisiert werden – zunächst eingebaut in LTE-Basisstationen. Angepeilt wird ein ungefähr halbierter Energieverbrauch. Eine Chip-Version, die parallel entwickelt wird, könnte die Batterielebensdauer bei Smartphones somit verdoppeln.

Eta Devices hat 6 Millionen Dollar von Ray Stata, dem Mitbegründer des Elektronikspezialisten Analog Devices, eingesammelt. Beteiligt ist auch dessen Risikokapitalfirma. Eine offizielle Vorstellung der Technik ist für Februar nächsten Jahres auf dem Mobile World Congress geplant. Anfangs will man sich auf Entwicklungsländer konzentrieren, wo viele Basisstationen noch mit Dieselgeneratoren arbeiten. 15 Milliarden Dollar an Spritkosten sollen hier geschätzt derzeit pro Jahr zusammenkommen. Noch interessanter ist aber der Smartphone-Markt. Dort hofft man in Zukunft einen einzigen Leistungsverstärker-Chip anbieten zu können, der alle wichtigen Frequenzbänder der CDMA-, GSM- und LTE-Netze abdeckt.

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(bsc)

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