Donnerstag, 3. Januar 2013

Intelligente Netze versprechen Vorteile im Wert von 55 Milliarden Euro

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur verspricht der Volkswirtschaft einen jährlichen Nutzen von 55,7 Milliarden Euro. Mit dieser Schätzung geht der IT-Fachverband Bitkom in den IT-Gipfel, der am kommenden Dienstag in Essen Regierung und Wirtschaft zusammenführt.

Eine Studie (PDF-Datei) des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) ergab ein Potenzial von 39 Milliarden Euro an jährlichen Einsparungen und Effizienzgewinnen. Weitere rund 17 Milliarden Euro könnten demnach die Wachstumsimpulse wert sein, die von der Infrastruktur intelligenter Netze ausgehen. Der geschätzte Nutzen für die Gesamtwirtschaft sei ab dem fünften Jahr nach Beginn der Umstellung der Infrastruktur im Gesundheitswesen, in der Energieversorgung sowie in Verkehr, Bildung und Verwaltung zu erwarten. "Im Energiebereich wird das sehr schnell kommen", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf in Berlin.

Den größten Nutzen sieht die Studie in der Vernetzung von Datenströmen im Gesundheitswesen – hier werden 12,2 Milliarden Euro veranschlagt. Danach folgen Energie (10,7 Milliarden), Verkehr (10,0 Milliarden), Verwaltung (5,2 Milliarden) und Bildung (5,0 Milliarden). Hinzu kommen netzübergreifende Vorteile. Die Schätzungen beruhen auf der Hochrechnung von Erfahrungen in anderen Ländern wie zum Beispiel Dänemark.

Allein Staus durch eine intelligente Verkehrssteuerung zu vermeiden könnte nach den Erkenntnissen von Fraunhofer ISI 4,4 Milliarden Euro jährlich einsparen. Zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung sagte Kempf: "Es ist offenkundig, was wir erreichen könnten, wenn wir weg kämen von einer vertikalen Betrachung zu einer Netzbetrachtung." Allerdings sei Deutschland bislang in keinem Bereich bislang besonders weit. Da biete sich der IT-Gipfel als hervorragende Möglichkeit an, Politik und Öffentlichkeit zu einer beschleunigten Umsetzung dieser Themen zu drängen. (dpa) / (anw)


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