Der Iran soll für Angriffe auf amerikanische Banken und Ölfirmen verantwortlich sein. Das berichtet das amerikanische Wall Street Journal (WSJ), das sich dabei auf namentlich nicht genannte Mitarbeiter der US-Regierung beruft. Bei den Angreifern soll es sich um nicht mehr als hundert Personen handeln, die an Universitäten und Unternehmen für Netzwerksicherheit arbeiten. Ohne die Hilfe offizieller Stelle hätten die Angreifer im Iran gar nicht die für die Attacken notwendigen Ressourcen, so die Quellen des WSJ.
Betroffen gewesen seien unter anderem die Bank of America, die Citigroup, sowie JPMorgan Chase. Die Banken wurden durch Denial-of-Service-Angriffe lahmgelegt. Außerdem sollen iranische Hacker Energiekonzerne am Persischen Golf angegriffen haben. Die Angriffe habe man wegen besonderer Merkmale bis zur iranischen Regierung zurückverfolgen können. Über die genauen Beweise schweigen sich die Beamten dem WSJ zufolge aber aus.
Die Anschuldigungen gegen den Iran folgten nur zwei Tage, nach dem das US-Verteidigungsministerium neue Einsatzrichtlinien zum Umgang mit Cyberangriffen vorgestellt hatte. Auf einer Rede in New York sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta, die USA haben die Mittel entwickelt, um Bedrohungen aus dem Cyberspace mit einem Erstschlag zu begegnen. Er forderte zwar nicht direkt das Recht auf "Vorwärtsverteidigung" ein, machte aber deutlich, dass das US-Militär auf Befehl des Präsidenten die Initiative in einem Cyberkrieg übernehmen könnte, um außerdordentlichen Bedrohungen "im nationalen Interesse" zu begegnen.
Die USA rüsten sich schon seit längerem für einen Cyberkrieg. Experten warnen jedoch davor, in jedem Zwischenfall im Netz gleich einen Cyberkrieg zu vermuten. Oft handele es sich schlicht um Kriminalität und Wirtschaftsspionage. Nur selten lassen sich Attacken im Cyberspace mit absoluter Sicherheit einem bestimmten Staat zuordnen. (boi)
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