Freitag, 26. Oktober 2012

Industrieanlagen: Kaspersky will SCADA-Systeme sicher machen

Eugene Kaspersky, Gründer des gleichnamigen Antiviren-Herstellers, will Industrieanlagen mit einem sicheren, von Kaspersky Labs von Grund auf neu entwickelten Betriebssystem ausstatten. Angeblich arbeitet Kaspersky Labs bereits seit zehn Jahren an dem Projekt mit dem Codenamen "11.11".

Konkrete Details oder technische Informationen, wie das aussehen soll, will der AV-Hersteller trotzdem nicht preisgeben. Stattdessen ergeht sich die epische Ankündigung und die angebliche Beschreibung in sehr allgemeinen Aufzählungen von Problemen und Anforderungen.

In einem Interview mit der Kaspersky-Hauspostille Threatpost versteigt sich Kaspersky sogar zu der Aussage: "Es ist wahr, bisher hat niemand versucht, ein sicheres Betriebssystem zu bauen." Man muss Theo de Raadt nicht mögen, um anzuerkennen, dass der sich genau das bei OpenBSD auf die Fahnen geschrieben hat – mit einigem Erfolg sogar.

Selbst wenn das System "11.11" jemals zu einem fertigen Produkt werden sollte, darf man bezweifeln, dass westliche Konzerne im Rahmen ihrer kritischen Infrastruktur so ohne weiteres Produkte der russischen Sicherheitsfirma einsetzen. Zum einen ist die Qualität von Code aus den Laboren der AV-Hersteller bei Sicherheitsexperten schon seit langem ein Running-Gag: Schuster haben oft die schlechtesten Schuhe und Sicherheitslücken in Sicherheitssoftware sind bittere Realität. Zum anderen wird Eugene Kaspersky etwa von amerikanischen Medien immer wieder in Zusammenhang mit dem KGB beziehungsweise dessen Nachfolger FSB gebracht – eine Anschuldigung, der er selbst vehement widerspricht: "Ich bin nur ein Mann, dessen Aufgabe es ist, die Welt zu retten", beschreibt sich Kaspersky lieber selber. (ju)


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