Mittwoch, 31. Oktober 2012

Flexible Lichtquelle statt OLEDs

Schwedische und dänische Forscher haben eine neue Klasse von großen, flächigen Lichtquellen entwickelt. Der aktuelle Prototyp ist ein etwa ein Meter langes und flexibles Kunststoffband, das grüngelb leuchtet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Wissenschaftler setzten auf sogenannte Licht-emittierenden elektrochemischen Zellen, kurz LECs. Wegen ihrer großen Stabilität im Vergleich zu den heute aufwendig produzierten organischen Leuchtdioden (OLED) könnten LEC-Folien als Leuchttapeten in Bars, Büros und Wohnungen genutzt werden.

"LECs brauchen nur drei Schichten, um effizient zu funktionieren", sagt Ludvig Edman von der Universität Umeå. Mit einem Rolldruck-Verfahren, das seine Kollegen von der Technischen Universität von Dänemark in Roskilde entwickelt haben, deponierte er ein lichtaktives Polymer zwischen flexiblen Plastikelektroden. Unter Spannungen von bis zu zehn Volt gesetzt, wanderten die Polymer-Ionen zwischen den Elektroden und erzeugten dabei ein grüngelbes Licht mit einer Intensität von 150 Candela pro Quadratmeter. Das entspricht etwa der Helligkeit eines leicht abgedimmten Laptop-Displays. Doch Ludvig Edman hält in Zukunft deutlich hellere Leuchtfolien für möglich. Auch andere Farben sowie weißes Licht seien mit anderen Substanzmischungen prinzipiell möglich.

Der größte Vorteil dieses Prototyps liegt in seiner einfachen Fertigung. Denn die verwendeten Folien müssen nicht wie bei OLEDs, die heute beispielsweise in Smartphones leuchten, extrem eben und defektfrei sein. Daher lassen sich die Leuchtfolien auch ohne Vakuum im Rolldruckverfahren schnell und günstig produzieren. Einen Hauptnachteil hat die Technik allerdings: Die Schaltzeiten sind noch zu langsam, um LECs auch als Bildschirm zu nutzen, der auch Videodarstellungen anzeigen kann.

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(bsc)

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