Die deutschen Töchter des Kabelgiganten Liberty Global wachsen weiter und konnten ihre Verluste eindämmen. Unitymedia und Kabel BW konnten den gemeinsamen Umsatz im dritten Quartal um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresabschnitt auf knapp 454 Millionen Euro steigern. Beim operativen Ergebnis (Ebitda) vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie sonstigen Einmaleffekten konnte der Kabelnetzbetreiber um 11 Prozent auf 272 Millionen Euro zulegen. Unterm Strich verringerte sich der Verlust von 64,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 50,6 Millionen Euro.
Unitymedia KabelBW verzeichnete im dritten Quartal 2012 insgesamt 6,99 Millionen Kunden, das waren etwas mehr als im Vorjahr (6,94 Millionen). Die Anzahl der Abonnements pro Kunde stieg von 1,47 auf 1,57; der Umsatz pro Kunde legte um 9 Prozent von 17,49 auf 19,02 Euro zu. Während es bei Analog-TV einen Rückgang von 6 Prozent zu verzeichnen gibt, beziehen mehr Kunden Digitalfernsehen (plus 12 Prozent). Kräftig wachsen weiterhin die Abonnentenzahlen bei Internet- (plus 24 Prozent) und Telefondiensten (plus 23 Prozent). Insgesamt weist das Unternehmen 157.000 neue Abonnements (sogenannte RGU, Revenue Generating Units) aus.
Der Kabelnetzbetreiber erreicht knapp 12,6 Millionen Haushalte in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Inzwischen sind 96 Prozent des Netzes nach Angaben des Unternehmens auf den Standard EuroDOCSIS 3.0 ausgebaut, der Downloadgeschwindigkeiten zwischen 100 und 150 MBit/s ermögliche. "Seit Jahren investieren wir ein Viertel unseres Umsatzes in unser Netz und können unseren Kunden so doppelte bis dreifache VDSL-Geschwindigkeit bieten. Diese hohen Bandbreiten sind auch für die Wirtschaft wettbewerbsentscheidend", meint CEO Lutz Schüler.
Die Vorjahreswerte wurden zum Vergleich errechnet, die Fusion von Kabel BW und Unitymedia unter dem Liberty-Dach war Ende 2011 von den Wettbewerbshütern genehmigt und zum 1. Juli 2012 vollzogen worden. Der Mutterkonzern Liberty Global konnte seien Quartalsumsatz von 2,4 Milliarden auf 2,5 Milliarden US-Dollar steigern und seine Verluste von 333 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf 22,4 Millionen US-Dollar eingrenzen. (vbr)
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