Sonntag, 2. Dezember 2012

Software berechnet Chancen für künstliche Befruchtung

Immer häufiger entschließen sich kinderlose Paare, sich ihren Traum vom eigenen Nachwuchs mit der so genannten In-Vitro-Fertilisation (IVF) zu erfüllen. Dann wollen die Frauen von ihren Ärzten wissen, ob sie mit einer erfolgreichen künstlichen Befruchtung rechnen können. Die meisten Ärzte stützen sich bei ihrem Urteil auf das Alter der Fragenden. Doch das ist offenbar keine gute Grundlage: Das Alter einer Frau sei nur einer von vielen Faktoren, sagt Mylene Yao, Mitgründerin und CEO von Univfy. Das Start-up aus dem kalifornischen Los Altos hat deshalb einen Test entwickelt, mit dem Frauen aus Dutzenden von Faktoren selbst ermitteln können, wie ihre Chancen stehen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Univfy hat auf einer Konferenz der American Society of Reproductive Medicine in San Diego eine Studie über die Zuverlässigkeit des Tests vorgestellt. Ergebnis: Die Prognosen waren um 36 Prozent genauer als solche, die sich allein auf das Alter einer Frau stützten.

Mit Hilfe des Tests konnte bei 42 Prozent der teilnehmenden Frauen die Befruchtungswahrscheinlichkeit mit 45 Prozent beziffert werden. "Wenn Sie nur das Alter heranziehen, hat keine Frau – also null Prozent – eine so hohe Chance", sagt Yao. "Das Alter ist irreführend. Genauso gut könnten sie einer Frau auch gar nichts sagen."

Mit dem Test von Univfy könnten manche Paare sich eine IVF sparen, die üblicherweise zehntausende Dollar kostet und von vielen Versicherungen nicht bezahlt wird. Sogar den Gang zum Arzt werde überflüssig, glauben einige Reproduktionsmediziner. "Für Laien ist der Test eine gute Hilfe", urteilt Allen Morgan, Mediziner an der University of Medicine and Dentistry of New Jersey.

PreIVF, wie der Test heißt, ist seit Juli für 250 Dollar online erhältlich. Frauen müssen dafür Angaben machen zu ihrem Body-Mass-Index, ihrer Krankheitsgeschichte, früheren Schwangerschaften oder Fruchtbarkeitsbehandlungen. Dazu müssen sie Daten von Blutuntersuchungen und Spermauntersuchungen des Mannes eingeben, die jeder Hausarzt machen kann. Auch wird abgefragt, ob sie geraucht haben.

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(bsc)

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