Donnerstag, 28. Juni 2012
Yahoo macht seinen digitalen Kiosk dicht
Wordpress 3.4 "Green" mit neuer Theme-Vorschau
Die WordPress-Entwickler haben Version 3.4 ihrer Blog-Software veröffentlicht. Zu den größten Neuerungen zählt eine Theme-Vorschau. Damit lässt sich ein Theme zunächst anpassen, bevor es aktiviert wird. Sofern ein Theme das unterstützt, stehen hier Bearbeitungsfunktionen für Farben und Hintergrundbilder ebenso wie für die Header-Grafiken bereit. Weitere Optionen sollen folgen. Wie groß und breit das Kopfzeilenbild sein soll, können Administratoren künftig selbst entscheiden, die Bildgröße für Kopfzeilenbilder soll in Themes nur noch eine Empfehlung sein. Auch Bilder aus der eigenen Mediathek lassen sich künftig als Kopfzeilenbild verwenden.
Neue Theme-Vorschau mit Bearbeitungsfunktionen.
Neu ist auch eine Funktion zum Einbinden von Tweets in Wordpress-Artikel, die dann automatisch mit Links zum Retweeten und Favorisieren versehen werden. Bildunterschriften erlauben jetzt auch einfaches HTML, so dass sich beispielsweise Links zu Fotografen und Lizenzen setzen lassen.
Auch in diese Wordpress-Version sind Hunderte von Verbesserungen eingeflossen. Die Entwickler versprechen unter anderem schnellere Datenbankabfragen, einen flotteren Seitenaufbau lokalisierter Installationen sowie bessere Unterstützung osteuropäischer Sprachen und solcher, die von rechts nach links geschrieben werden. Die Wordpress-Schnittstelle XML-RPC wurde verbessert, sie unterstützt jetzt auch benutzerdefinierte Inhaltstypen und Taxonomien. Externe Bibliotheken wie jQuery, jQuery UI, TinyMCE, Plupload, PHPMailer, SimplePie und andere wurden aktualisiert.
Die nach dem Gitarristen Grant Green benannte WordPress-Version 3.4 "Green" ist unter der GPLv2 lizensiert und steht auf der Projekt-Website zum Download bereit. (lmd)
Mittwoch, 27. Juni 2012
Vorratsdatenspeicherung: Gesetzentwurf im Unterhaus
Das britische Innenministerium hat am Donnerstag den bereits angekündigten Gesetzesentwurf zur Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung ins Parlament eingebracht. Laut dem – einschließlich Erläuterungen – über 100 Seiten starken Papier (PDF-Datei) sollen Provider Verbindungs- und Standortdaten ein Jahr lang aufbewahren. Strafverfolger dürften ohne Richtergenehmigung auf die Informationen zugreifen; sie müssten allein eine Bestätigung eines Vorgesetzten vorlegen, dass sie die Daten für eine spezielle Untersuchung benötigten. Alle anderen zugriffsberechtigten Stellen bräuchten eine Anordnung eines Gerichts.
Vorzuhalten seien künftig auch Verbindungsdaten rund um die Nutzung sozialer Netzwerke, von Online-Spielen sowie Internet-Telefonaten, betonte die britische Innenministerin Theresa May gegenüber der BBC. Die Konservative bestätigte damit im Februar erschienene Berichte. Sie unterstrich auch, dass trotz der Ausweitung Kommunikationsinhalte außen vor bleiben sollten. Besuchte Homepages seien zu registrieren, nicht jedoch die aufgerufenen einzelnen Unterseiten. Der Vorstoß sei nötig für eine angemessene Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus.
Telecom- und Zugangsanbieter sollen weiterhin für die geforderten Dienste, die auch gezielte Suchen nach personenbezogenen Daten und das Ausfiltern überschüssiger Informationen umfassen, entschädigt werden. 1,8 Milliarden Pfund (derzeit 1,45 Milliarden Euro) plant das Innenministerium dafür im Rahmen der nächsten zehn Jahre ein. Gleichzeitig erwartet es, dass eine Überwachung nach seinem Gusto, zum Beispiel durch damit ermöglichte Beschlagnahmen, der öffentlichen Hand einen geldwerten Vorteil von 6,2 Milliarden Pfund, einbringt.
Den Kreis der Berechtigten, die prinzipiell Zugang zu den Daten erhalten sollen, schränkt die Gesetzesinitiative immerhin ein. Derzeit gehörten Hunderte öffentlicher Stellen dazu, erläutert das Innenressort. Künftig sollten neben der Polizei und Geheimdiensten nur noch die Serious Organised Crime Agency (SOCA), die National Crime Agency (NCA) sowie der Zoll einen Datenzugriff beantragen dürfen. Eine zentrale Datenbank beim Staat, wie sie die frühere Labour-Regierung vorgesehen hatte, werde es nicht geben. Zudem solle der britische Datenschutzbeauftragte Christopher Graham darüber wachen, dass die Informationen ausreichend geschützt und nach der Jahresfrist gelöscht werden.
Die Koalition aus Konservativen und Liberaldemokraten hatte nach ihrem Wahlsieg 2010 zunächst versprochen, die Vorratsspeicherung von Internet- und E-Mail-Verbindungsdaten zu beenden. Das von Bürgerrechtlern abgelehnte und mit einer Petition bekämpfte Vorhaben ist daher auch im Regierungslager umstritten. Der konservative Abgeordnete David Davis hält den Plan für einen "unglaublich starken Einschnitt in die Grundrechte", mit dem nur die "Unschuldigen und Inkompetenten" gefangen würden. Sein liberaler Kollege Tom Brake verweist auf die unklare Abgrenzung zwischen Verbindungs- und Inhaltsdaten und die bereits jetzt hohe Zahl von 500.000 Abfragen pro Jahr. Der Entwurf müsse vom Parlament nun genau unter die Lupe genommen werden. Die Liberalen konnten unter anderem erreichen, dass für die Beratungen mehr Zeit veranschlagt und eine Expertenanhörung durchgeführt wird. (Stefan Krempl) / (ssu)
Apple: OS X Mountain Lion erscheint im Juli
Auf der Eröffnungsveranstaltung zur Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple am Montag bekanntgegeben, dass OS X 10.8 Mountain Lion im Juli 2012 veröffentlicht wird – das ist früher als erwartet. Bislang war lediglich von Spätsommer die Rede. Der Umstieg auf die kommende Version des Desktop-Betriebssystems, die erneut über den Mac App Store erhältlich sein wird, kostet für Lion- oder Snow-Leopard-Nutzer 20 Dollar – den Europreis will Apple erst zur Einführung nennen. Wer einen Mac ab dem 11. Juni 2012 gekauft hat, erhält das Update kostenlos. Ob und zu welchem Preis Mountain Lion auch auf einem USB-Stick erscheint, bleibt vorerst unklar.
Apple hat außerdem einige kleine Funktionen in 10.8 gezeigt, die bislang noch nicht bekannt waren: So integriert Mountain Lion beispielsweise die von Siri auf dem iPhone 4S und dem iPad der dritten Generation bekannte Diktierfunktion, die das Einsprechen von Texten in allen Programmen erlaubt. Safari bietet künftig neben der Synchronisation offener Tabs über iCloud auch eine neue Tab-Ansicht, die alle Reiter nebeneinander darstellt und in die sich per Geste hinein- und hinauszoomen lässt.
Power Nap: Eine der noch unbekannten Funktionen in 10.8
Bild: Engadget
Praktisch: "Power Nap" stellt Funktionen bereit, wenn der Mac sich im Ruhezustand befindet – dieser kann dann unter anderem E-Mails, Erinnerungen oder neue Fotostream-Bilder empfangen und auch Time-Machine-Backups durchführen sowie Softwareaktualisierungen herunterladen, wenn das Gerät am Strom hängt. Die Neuerung bleibt allerdings dem aktuellen MacBook Air ab der zweiten Generation und dem neuen MacBook Pro mit Retina-Display vorbehalten (Meldungen folgen).
Mountain Lion bringt außerdem eine Reihe aus iOS bekannten Funktionen und Diensten auf den Mac, darunter Push-Benachrichtigungen und die Mitteilungszentrale (mit Stummschalter), Twitter-Integration sowie Game-Center- und AirPlay-Unterstützung. Eigene Anwendungen mit iCloud-Anbindung für Erinnerungen, Notizen sowie der iMessage-Dienst sind ebenso Teil von 10.8 wie AirPlay Mirroring – die Technik streamt den Bildschirminhalt des Macs in Richtung Apple TV. Apples iWork-Paket soll Anbindung an iCloud-Dokumente erhalten. Teil von Mountain Lion ist außerdem die Sicherheitsfunktion Gatekeeper, die auf Wunsch des Nutzers nur Software ausführt, welche aus dem Mac App Store stammt oder durch ein Apple-Zertifikat vom Entwickler signiert wurde.
Neben Twitter unterstützt OS X 10.8 auch Facebook, so dass der Nutzer Fotos, Kommentare und Links direkt aus Programmen an das soziale Netzwerk weiterreichen kann. Die Mitteilungszentrale zeigt auch Facebook-Benachrichtigungen und erlaubt Status-Updates. Die Facebook-Integration folgt laut Apple allerdings erst mit einem späteren Update für Mountain Lion.
Für registrierte Entwickler will Apple noch am Montag eine "beinahe finale Fassung" von Mountain Lion veröffentlichen.
Alle Neuerungen zur WWDC bringt Mac & i im Liveticker.
[Update 12.06.12 12:36 Uhr] Apple hat mittlerweile OS X Mountain Lion Developer Preview 4 (Build 12A239) und OS X Server Developer Preview 5 (Build 12S254j) für Entwickler bereitgestellt. Außerdem gibt es eine Xcode 4.5 Developer Preview für Mountain Lion und iOS 6. Developer-Berichten zufolge aktualisierte Apple auch die Safari 6 Developer Preview für Lion. (lbe)
Erster Blick auf Nintendos kommende Spielkonsole Wii U
Kino.to-Gründer verurteilt
Studie: Globale Medienbranche wird immer digitaler
Die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) hat ihre neue Studie (PDF-Datei) vorgestellt, die für die nächsten fünf Jahre eine zunehmende Digitalisierung der Medienmarktes prognostiziert. Der "Global Entertainment and Media Outlook: 2012 – 2016“ geht davon aus, dass die Medienbranche ihre weltweiten Umsätze von 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2011 auf 2,1 Billionen Dollar in 2016 wird steigern können. Dabei soll der Umsatzanteil digitaler Inhalte von derzeit 28 Prozent auf 37,5 Prozent steigen – wobei 2016 etwa 67 Prozent der Umsatzsteigerungen auf digitalem Wege erreicht werden sollen.
Als besonderen Treiber der Entwicklung sehen die Autoren der Studie das mobile Internet. In den nächsten fünf Jahren soll sich die Zahl der mobilen Internetnutzer mehr als verdoppeln – auf 2,9 Milliarden Menschen weltweit, eine Milliarde davon in China. Das schnellste Wachstum der Nutzerzahlen soll dabei Indien erreichen, mit einem durchschnittlichen Jahreszuwachs von 50,8 Prozent.
Gleichzeitig würden digitale Vertriebswege in manchen Segmenten immer mehr an Gewicht gegenüber dem physischen Vertrieb gewinnen. So sollen etwa Musikdownloads und Streaming die physischen Tonträger bis 2015 eingeholt haben und 2016 rund 55 Prozent des Musikumsatzes ausmachen. Bei Computerspielen sollen Onlinespiele sogar schon 2013 das Umsatzniveau der auf Datenträgern ausgelieferten Spiele erreichen. Nicht ganz so forsch zeigen sich die Prognosen für E-Books: 2016 sieht sie die Studie bei 18 Prozent des globalen Buchmarkts, 2011 lag diese Marke noch bei 5 Prozent. Zeitschriften werden laut der Studie wohl auch 2016 Printdomäne bleiben: Gerade einmal 10,4 Prozent der Umsätze sollen hier digital erzielt werden.
Global gesehen geht PwC von einer Verschiebung der Umsätze aus – in Richtung West nach Ost und Nord nach Süd. Dabei setzt die Studie durchschnittliche Wachstumsraten von 7,2 Prozent in der Region Zentraleuropa/Osteuropa/Asien/Pazifik gegenüber 4,3 Prozent in Westeuropa und Nordamerika an. In der Top-10 der weltweiten Medienmärkte für 2016 stehen dennoch die USA mit einem prognostizierten Umsatzvolumen von 597,3 Milliarden US-Dollar an der Spitze. Darauf folgen Japan mit geschätzten 221,6 Milliarden US-Dollar und China mit 192,5 Milliarden. Deutschland findet sich auf dem vierten Rang mit 113,4 Milliarden US-Dollar Umsatzvolumen und einem angenommenen jährlichen Wachstum von 2,7 Prozent.
Laut eigenen Angaben analysiert PwC jährlich relevante Trends in der Medien- und Unterhaltungsbranche und leitet daraus Umsatzprognosen für 13 Teilbranchen der Medienmärkte in 48 Ländern ab. (axk)
Kommentar: Die Strategie hinter Microsofts Tablet
Microsoft Surface mit eingebautem Ständer und ins Cover integrierter Tastatur
Bild: Microsoft Microsoft will unter dem Namen Surface zwei eigene Tablets mit Windows 8 verkaufen statt wie bisher nur das Betriebssystem zu liefern und anderen Herstellern die Hardware-Produktion zu überlassen. Warum dieser Strategiewechsel? Auf den ersten Blick scheint es nur zwei Antworten zu geben: Entweder sieht Microsoft die eigenen Tablets nur als Starthilfe für Windows 8, will aber selbst gar nicht allzu viele Geräte verkaufen. Oder Microsoft meint es doch ernst, will die Hersteller ausbooten und wie Apple alles aus einer Hand anbieten. Doch beides ist zu kurz gedacht, die Antwort ist komplexer.
Lesen Sie dazu einen Kommentar auf heise mobil (dort finden Sie auch ein Diskussionsforum):
(jow)« Vorige | Nächste » Version zum Drucken | Per E-Mail versenden | Newsletter abonnieren Permalink: http://heise.de/-1623507Mehr zum Thema Windows Tablet Microsoft
Russische Botnetz-Betreiber infizierten 6 Millionen Rechner
Über 4,5 Millionen Rechner soll das Botnetz eines 22-Jährigen umfasst haben, als die russische Polizei für Computerverbrechen ihn am Donnerstag verhaftete – damit ist es das größte bisher bekannt gewordene Botnetz. Über Banking-Trojaner hatte er Privatpersonen und Organisationen um mehr als 150 Millionen Rubel erleichtert, knapp 3,6 Millionen Euro.
Der junge Mann war online unter den Codenamen "Hermes" und "Arashi" bekannt. Er soll für die Diebstähle unter anderem Varianten des "Carberp"-Trojaners benutzt haben. Der Trojaner stahl Zugangsdaten und zweigte damit Geld auf Tarnfirmen um. Helfer hoben die erbeuteten Beträge an Geldautomaten ab. Die meisten Opfer waren Russen.
Insgesamt soll der Trojaner über sechs Millionen Rechner infiziert haben. An manchen Tagen kamen über 100 000 neue Rechner dazu. Einer Stellungnahme des russischen Innenministeriums zufolge vermietete "Hermes" das Botnetz zeitweise auch an Dritte (Google-Übersetzung).
"Hermes" und die Mitglieder seiner Hackergruppe wurden, so die Behörden, unter Mitarbeit des Virenschutzherstellers Dr. Web gefasst. Die meisten der Komplizen lebten in Moskau und St. Petersburg; "Hermes" wurde im Süden Russlands verhaftet. (ghi)
Aus heiterem Himmel: Drohne für Polizei und Feuerwehr
Projekt Serengeti: Hadoop in der VMware-Cloud
VMware hat ein neues Open-Source-Projekt vorgestellt, mit dem sich das Big-Data-Framework Apache Hadoop in virtualisierten und Cloud-Umgebungen einsetzen lassen soll. VMware will erreichen, dass die Serengeti genannte Technik VMwares vSphere zur Hauptvirtualisierungsplattform für Hadoop-Anwendungen werden lässt. Serengeti 0.5 steht als Toolkit unter der Apache-2.0-Lizenz auf der Hosting-Plattform GitHub, aber auch als Binärpaket auf der VMware-Website zum Download bereit. Die Technik kann mit unterschiedlichen Hadoop-Implementierungen umgehen, beispielsweise Hadoop 1.0, CDH 3 von Cloudera, Hortonworks 1.0, Greenplum HD 1.0 sowie von IBM und MapR.
VMware hat außerdem bekannt gegeben, Code an das Hadoop-Projekt zu übergeben. Insbesondere die Komponenten HDFS (Hadoop Distributed File System) und Hadoop MapReduce sollen Codespenden erhalten, auf deren Basis sich Daten und MapReduce-Jobs optimal über eine virtuelle Infrastruktur verteilen lassen sollen.
Aktualisiert wurde auch das Projekt Spring for Apache Hadoop, mit dem Entwickler in ihren mit dem Spring Framework erstellten Java-Anwendungen Hadoop als Analysewerkzeug nutzen sowie aus Spring heraus Hadoop-Services wie MapReduce, Hive und Pig erstellen, konfigurieren und ausführen können. Angekündigt wurde alles diese Woche auf dem Hadoop Summit in San Jose, auf dem auch weitere Hadoop-Unternehmen mit Produktankündigungen aufwarteten, etwa Cloudera, DataStax, Hortonworks, MapR und Pentaho. (ane)
Patentstreit: Microsoft lehnt Motorola-Angebot ab
Im Patentstreit zwischen Microsoft und dem jetzt zu Google gehörenden Handy-Hersteller Motorola zeichnet sich keine schnelle Einigung ab. Der Software-Konzern lehnte ein Angebot von Motorola ab, für jedes verkaufte Handy mit der Microsoft-Technik ActiveSync eine Lizenzgebühr von 0,33 Dollar zu zahlen. Dies könne nicht als gut gemeintes Angebot zur Beilegung des Konflikts betrachtet werden, erklärte am Donnerstag der Microsoft-Jurist Horatio Gutierrez. Google verlange nämlich im Gegenzug weiter Lizenzzahlungen für Video-Patente, die weit über das Marktübliche hinausgingen.
Dabei geht es um Patente für den Videokompressionsstandard H.264. Microsoft erklärte, dass Motorola dafür eine Lizenzzahlung von 2,25 Prozent des Einzelhandelspreises für jedes Gerät verlange, auf dem H.264 eingesetzt werde – insgesamt rund 4 Milliarden Dollar im Jahr. "Das haben wir nie verlangt", sagte hingegen Motorola-Manager Kirk Dailey dem US-amerikanischen IT-Blog "AllThingsD". Vielmehr gehe es Motorola um 0,50 Dollar für jede verkaufte Windows-Lizenz oder insgesamt etwa 150 Millionen Dollar.
Die Internationale Handelskommission der USA (USITC) hat nach einer ersten Prüfung festgestellt, dass sowohl Microsoft als auch Apple Patente von Motorola für Industriestandards verletzen. Diese Ermittlungen sollen laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg im August abgeschlossen werden. Allerdings untersucht die EU-Kommission, ob Motorola seine Patentmacht gegen Apple und Microsoft missbraucht haben könnte. Dabei geht es um Patente, ohne die bestimmte Mobilfunkstandards wie UMTS gar nicht erst umgesetzt werden können. Bei diesen FRAND-Patenten sind die Patentinhaber verpflichtet, die Rechte auch Wettbewerbern fair und diskriminierungsfrei zu lizenzieren.
Wird der Patentstreit nicht rechtzeitig gütlich beigelegt, muss Motorola mit einer gerichtlichen Anweisung rechnen, dass es die ActiveSync-Technik nicht mehr in seinen Android-Smartphones verwendet. Andernfalls könnte es ein Einfuhrverbot für die Handys geben. ActiveSync wird benötigt, um mit einem Mobilgerät komfortabel mit den Exchange-Servern von Microsoft zu kommunizieren, die in Unternehmen und Organisationen weit verbreitet sind. (dpa) / (anw)
LibreOffice 3.6 im Beta-Test
Bericht: US-Geheimdienste suchen nach Hackern
Die US-Geheimdienste suchen immer verzweifelter nach talentierten und fähigen Hackern für die Kriegsführung im Netz. Einem Bericht des US-Online-Magazins U.S. News & World Report zufolge ist der Bedarf des Inlandsgeheimdienstes NSA an entsprechend ausgebildeten Experten nicht gedeckt – auch wenn die US-Schlapphüte mit Stuxnet schon bewiesen haben, wozu sie in der Lage sind. Allein die US-Regierung benötige in den kommenden Jahren mindestens 10.000 Experten für Netzwerksicherheit und der Bedarf der Privatwirtschaft sei noch viel größer.
Hauptquartier der NSA
Bild: NSA Hinsichtlich der Arbeit gehe es explizit nicht nur darum, die Verteidigungsmaßnahmen im Netz zu stärken, sondern auch um Angriffe auf fremde Computer und Netzwerke. Das geht auch aus einer aktuellen Stellenausschreibung für das Cyber Exploitation Corps Development Program (CECDP) hervor. Die NSA sucht nach leidenschaftlichen Experten, um "den Krieg im Cyberspace" zu gewinnen.
Von den Universitäten fühlen sich die Geheimdienste bei ihrer Suche jedenfalls nicht ausreichend unterstützt. Laut dem Bericht kritisiert die NSA, die Bildungseinrichtungen seien entweder nicht fähig oder willens, Studenten beizubringen, wie man Sicherheitslücken in Netzwerken ausnutzt. Deswegen müsse die NSA Arbeitseinsteigern, die von der Universität kommen, erst beibringen, was sie deren Meinung nach bereits wissen sollten und erst danach die Fähigkeiten, die sie für ihre Arbeit benötigen.
Von den bei der NSA bisher beschäftigten Hackern hat laut Bericht keiner eine Ausbildung an einer Universität erhalten. Der Geheimdienst rekrutiert einerseits Mitglieder der Hacker-Community. Andere erhalten ihre Ausbildung nach ihrer Einstellung bei der NSA. Das sei beispielsweise der Weg von Charlie Miller gewesen, der im vergangenen Jahr für Aufmerksamkeit sorgte, als er bei dem Wettbewerb Pwn2Own das iPhone hackte.
In dem Bericht wird aber auch darauf hingewiesen, dass sich die beschriebene Situation gerade merklich verändert. So gebe es mittlerweile erfolgreiche Wettbewerbe wie eben Pwn2Own, in denen es um das Hacken in legalem Rahmen geht. Erfolgreiche Hacker könnten nach solch einer Veranstaltung durchaus in Kontakt mit Unternehmen kommen, meint Charlie Miller.
Darüber hinaus hat die NSA erst vor wenigen Wochen eine Partnerschaft mit vier Universitäten bekanntgegeben, in deren Rahmen Studenten für eine Anstellung bei dem Geheimdienst ausgebildet werden sollen. Dazu gehören auch Kurse über grundlegende Programmierkenntnisse, Reverse Engineering und die ethische Dimension der Kriegführung im Netz. Die Studenten sollen darüber hinaus die Sicherheitsfreigabe "Top-Security" bekommen und es in Seminaren mit echten Fällen zu tun bekommen. Im übrigen bemüht sich auch die Bundeswehr, Spezialeinheiten für kommende Cyber-Kriege aufzubauen. (mho)
Tweek will Entdeckungs-Plattform für Film und Video werden
Knapp drei Monate nach seiner Premiere hat die digitale Fernseh- und Videoplattform Tweek einen ersten Partner für die Integration von Internet-TV gefunden. Über die iPad-App des Berliner Startup-Unternehmens lassen sich nun direkt die Programme des Internet-Fernsehanbieters Zattoo abrufen, wie der Mitgründer und Vorstandschef von Tweek, Marcel Düe, am Dienstag sagte.
"Bei uns geht es um das Entdecken von Inhalten", erklärte Düe der dpa. "Das umfasst sowohl das Live-Fernsehen als auch Mediatheken für das zeitversetzte Fernsehen und Video on demand – das wollen wir alles auf einer Plattform zusammenbringen." Von den Partnern, auf deren Inhalte Tweek seine Nutzer schickt, bekommt das Unternehmen einen Anteil der dabei erzielten Erlöse, sei es aus dem Verkauf von Videos etwa bei iTunes oder aus der Werbung.
Tweek will seinen Nutzern eine neue Möglichkeit bieten, sich in der Vielzahl von Fernseh- und Videoangeboten zurechtzufinden. "Sinnvoll ist eine neue Art des Filterns", sagte Düe. "Da sind wir überzeugt, dass der soziale Filter stärker ist als Algorithmen." Die Tweek-Nutzer melden sich bei der App mit ihrem Facbook-Account an und bekommen dann in der Programmzeitschrift angezeigt, für welche Inhalte sich ihre Kontakte interessieren.
Das Unternehmen wurde im September vergangenen Jahres in Berlin von drei Software-Experten gegründet. In einer ersten Finanzierungsrunde erhielt Tweek nach Angaben Dües im November einen "hohen sechsstelligen Betrag" von drei Finanzinvestoren. (dpa) / (anw)
Kaspersky: Stuxnet und Flame sind doch verwandt
Der Antiviren-Hersteller Kaspersky hat ein Modul entdeckt, das ursprünglich im Rahmen von Flame entwickelt wurde, später dann aber bei einer Stuxnet-Version zum Einsatz kam. Bislang hatten Virenforscher wenig Ähnlichkeiten zwischen den beiden Super-Würmern gefunden, außer dass beide im Aufgabenbereich von Geheimdiensten zum Einsatz kamen.
Die Stuxnet-Komponente "Ressource 207" stammt angeblich aus Flame.
Bild: Kaspersky "Ressource 207" ist der interne Name einer Komponente der Stuxnet-Version von 2009, die ursprünglich für deren Verbreitung über USB-Sticks verantwortlich war, aber später dann ersetzt wurde. Sie soll laut einem Blog-Eintrag von Kaspersky so eng mit dem Flame-Modul atmpsvcn.ocx verwandt sein, dass der Virenanalyst Alexander Gostev sogar vermutet, dass der Stuxnet-Baustein zunächst auf der "Flame-Plattform" entwickelt und dann erst später in Stuxnet integriert wurde.
"Ressource 207" nutzte nach der Infektion sogar eine Sicherheitslücke im Windows-Kernel win32k.sys aus, um an höhere Rechte zu gelangen. Diese Lücke war zum Zeitpunkt der Entdeckung von Stuxnet noch nicht bekannt – also ein echter Zero-Day-Exploit (0day).
Gostev spekuliert, dass es zwei Entwickler-Teams gab, zwischen denen zwar ein gewisser Austausch stattfand, die aber ihre jeweiligen Projekte seit etwa 2007/08 getrennt entwickelt haben. Das fragliche Modul sei wahrscheinlich vom Flame-Team speziell für Stuxnet entwickelt worden. Dies würde erklären, warum es sonst so wenig Ähnlichkeiten zwischen den beiden Super-Würmern gibt. Andere Erklärungen – wie von Dritten eingekaufte Exploits – diskutiert der Blog-Eintrag allerdings nicht.
Als treibende Kraft bei Entwicklung und Einsatz von Stuxnet hatte erst kürzlich die New York Times die US-Regierung zunächst unter Bush und dann auch Obama ausgemacht. Vor allem letzterer sah demnach darin eine effiziente Methode, das iranische Atomprogramm lahmzulegen. Flame wurde ebenfalls schwerpunktmäßig im Iran eingesetzt; über seine Urheber gibt es bislang aber nur Spekulationen. (ju)
Dienstag, 26. Juni 2012
Bericht: Facebook plant eigenes Smartphone
WWDC: Apple bringt neue MacBooks – und eines mit Retina-Display
Auf der WWDC in San Francisco (vgl. Mac & i Liveticker) hat Apple neue Versionen von MacBook Air und MacBook Pro sowie ein Top-Modell mit Retina-Display vorgestellt.
Die im Vorfeld von Gerüchteküchen angedeuteten Retina-Displays mit superhoher Auflösung, wie man sie ähnlich vom iPhone 4 und dem neuen iPad kennt, gibt es nun wirklich auch bei den Apple-Notebooks, allerdings nicht bei allen Konfigurationen, sondern nur in zwei Konfigurationen des Top-Modells namens "MacBook Pro mit Retina-Display": Beide lösen bei 15,4 Zoll Bilddiagonale 220 dpi oder 2880 × 1800 Pixel auf. Standard waren bislang 1440 × 900 Pixel bei 110 dpi. Das Display soll weniger spiegeln, mehr Kontrast und einen größeren Blickwinkel bieten.
Die kleinere Konfiguration der neuen Oberklasse wird angetrieben von einer Quadcore-CPU Core i7 mit 2,3 GHz und einer GeForce-GPU GT 650M mit 1 GByte Speicher. Zum Preis von 2300 Euro enthält sie 8 GByte RAM, eine 256-GByte-SSD, 2 × USB 3.0, 2 × Thunderbolt, HDMI, Bluetooth 4.0 und zwei Mikrofone. Den größeren Bruder mit 2,6 GHz schnellem Quad-Core i7 und 512 GByte SSD verkauft Apple für 2900 Euro. Beide Prozessoren lassen sich per Turbo-Boost-Option hochtakten, sodass kurzfristig statt einem nun zwei Kerne mit voller Turbogeschwindigkeit laufen können: beim einen Modell mit 3,6 statt 2,6 GHz, beim anderen mit 3,3 statt 2,3 GHz. Optional ist ein Quad-Core mit 2,7 GHz erhältlich. Durch die Umstellung von 32- auf 22-Nanometer-Bauweise sind die neuen Prozessoren wesentlich kompakter und verbrauchen bei gleicher Maximal-Leistung spürbar weniger Energie.
Die Chipsätze und Prozessoren entstammen Intels Ivy-Bridge-Baureihe, die auch PCI Express 3.0 und zusätzlich einen erheblich verbesserten Grafikkern namens HD 4000 mitbringt. Der besitzt mit 16 Execution Units vier mehr als sein Vorgänger HD 3000.
Erstmals bringt Apple auch USB-3.0-Anschlüsse, die ein Zehnfaches der Transferraten vom Vorgänge USB 2.0 übertragen können. Thunderbolt bekommt damit in vielen Bereichen – auch dem Sektor schneller Massenspeicher – billige Konkurrenz. Mac & i hat alles Wesentliche zu Apples Einstieg bei USB 3.0 in einem gesonderten Online-Artikel zusammengetragen.
Das neue MacBook Pro mit Retina Display.
Das neue Gehäuse hat Apple gegenüber dem bisherigen 15-Zöller von 24,1 auf 18,0 mm verschlankt, das Gewicht von 2,54 auf 2,02 kg reduziert. Es weist auch einen neuen und ebenfalls dünneren Stromanschluss auf ("MagSafe 2") – um dieses nun mit einem bisherigen MagSafe-Netzteil oder einem Apple-Display aufzuladen, benötigt man einen 10 Euro teuren Adapter.
[Update 22:45 Uhr: Ebenso wie beim MacBook Air ist der Arbeitsspeicher des Retina-MacBook-Pro fest verbaut und lässt sich somit offenbar nicht vom Nutzer wechseln – für das RAM-Upgrade auf 16 GByte veranschlagt Apple 200 Euro.]
Als Zubehör sind auch Kabel-Adapter von Thunderbolt auf Gigabit-Ethernet (29 Euro) und von Thunderbolt zu FireWire-800 erhältlich. Ein optisches Laufwerk gibt es bei den neuen Retina-Modellen nur noch extern zum Preis von 80 Euro. (vgl. Specs und Preise).
Kein optisches Laufwerk, aber USB 3.0 und HDMI beim Retina-MacBook.
Erneuert wurden auch die bisherigen Modellreihen des MacBook Pro 13" und 15". Das Modell mit 13" greift allein auf besagte Intel HD Graphics 4000 zu, die Zweikernprozessoren Core i5 sind nun um 100 MHz schneller und mit 2,5 GHz beziehungsweise beim Core i7 mit 2,9 GHz getaktet. In den zwei Apple-Notebooks, die noch mit dem klassischen Gehäuse, dem bisherigen 15-Zoll-Display und auch noch mit optischem Laufwerk ausgeliefert werden, kommen weiterhin Quadcore-Prozessoren vom Typ Core i7 zum Einsatz, die Taktraten stiegen allerdings von 2,2 und 2,4 auf 2,3 und 2,6 GHz. Beide bringen ebenfalls zwei USB-3.0-Ports mit. Den Arbeitsspeicher hat Apple auf bis zu 8 GByte erweitert. Ersetzt wurden auch die Grafikchips, der Bildspeicher zum Teil verdoppelt. Das günstigere MacBook Pro 15" besitzt wiederum einen Nvidia GeForce GT 650m und 512 MByte Bildspeicher, bei dem teuren Modell kommen 1024 MByte zum Einsatz. Alle Pro-MacBooks können mit Festplatten bis zu 1 TByte und SSDs bis zu 512 GByte Kapazität geordert werden. Letztere sollen doppelt so schnell wie die vorherige Generation sein. Das MacBook Pro 17" hat Apple anscheinend eingestellt, es ist aus dem Online-Store spurlos verschwunden.
Beim MacBook Air 11" wird der zweikernige Core i5 statt mit 1,6 GHz nun mit 1,7 GHz getaktet. Beim 13"-Modell weicht der Core i5 mit 1,7 GHz einem mit 1,8 GHz – optional sind auch 2,0 GHz möglich. Die Mindestgröße des Arbeitsspeichers ist von 2 auf 4 GByte angewachsen, optional sind 8 GByte wählbar. Die Kapazität der SSDs ist bei 64, 128 und 256 GByte geblieben, es gibt aber optional auch 512 GByte.
Die Preise blieben bei allen Konfigurationen in etwa gleich oder sind leicht gestiegen. Das MacBook Air kostet mit 11"-Display mindestens 1050 Euro (bisher 950) und die große Variante mit 13" schlägt wie bisher mit 1250 Euro zu Buche. Beim MacBook Pro geht es mit 1250 Euro für das langsamere 13"-Modell los, das schnellere kostet 1550 Euro (bisher 1150 und 1450 Euro). Das "kleine" MacBook Pro mit 15 Zoll (ohne Retina-Display) kostet 1880 statt 1750 Euro, das "große" 2280 statt 2150 Euro.
[Update_2 12.06.2012 12:45 Uhr: Das erneuerte MacBook Air setzt nun ebenfalls auf einen MagSafe-2-Anschluss und benötigt deshalb unter Umständen den MagSafe-Adapter, um es an alten Netzteilen aufzuladen.] (jes)
EU und USA formieren globale Allianz gegen Kinderpornographie
Elektro-Smart fast doppelt so teuer wie Benzinerversion
Google-Anteilseigner stimmen Aktiensplit zu
Assange scheitert mit Berufung gegen Auslieferungsurteil
ITU will Regelwerkreform transparenter machen
Der Generalsekretär der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) will die Öffentlichkeit an der Reform des Regelwerks für globale Telekommunikation (International Telecommunication Regulations, ITR) beteiligen. Er werde den Mitgliedsländern nicht nur die Veröffentlichung der ITR-Entwürfe vorschlagen, sondern auch eine öffentliche Konsultation anregen, erklärte ITU-Chef Hamadoun Touré am Mittwoch in Genf. Letzteres wäre ein Novum in der ITU-Geschichte. Zuvor hatten sich verschiedene Organisationen sich für eine Beteiligung der Zivilgesellschaft stark gemacht.
Touré reagiert damit auf die wachsende Kritik an den hinter verschlossenen Türen geführten Verhandlungen über die Neufassung der ITR. Ein vor zwei Wochen im Internet aufgetauchter Entwurf und Forderungen der Netzbetreiber nähren Befürchtungen, mit den ITR könnten der Netzneutralität oder politische Einflussmöglichkeiten eingeschränkt werden. Internet Service Provider befürchten darüber hinaus, dass klassische Netzbetreiber über die ITU neue Vergütungsmodelle durchsetzen und so auch Inhalteanbieter oder Plattformbetreiber zur Kasse bitten könnten.
Touré wie die Kritik zurück, die neuen Regeln könnten den freien Informationsfluss in den Netzen behindern helfen. Alle Länder schränkten die Kommunikation ein, betonte der Generalsekretär unter Verweis auf den Paragraphen 34 der ITU-Verfassung, der den Mitgliedsstaaten die Einschränkung des Datenverkehrs auf der Basis nationaler Gesetze erlaube – sei es zum Schutz von Rechteinhabern, zum Schutz gegen Volksverhetzung oder auch zur Abwehr bestimmter politischer Inhalte. Die ITR würden daran nichts ändern.
Mit der wahrscheinlichen Veröffentlichung von mehr Dokumenten aus dem Verhandlungsprozess, die praktisch alle Regierungsvertreter einschließlich des Vertreters des Bundeswirtschaftsministeriums entschieden unterstützten, kann die Debatte über die künftigen ITR in eine neue, diesmal größere Runde gehen. Tourè empfahl den Mitgliedsstaaten auch, eigene Konsultationen durchzuführen, die Niederlande hätten dies bereits angekündigt. (Monika Ermert) / (vbr)
Stabile Robotik-Baukästen
Der Hersteller Makeblock hat mit dem Verkauf seiner Robotik-Baukästen begonnen. Distributionspartner ist der Elektronikanbieter Seeed, der sieben mechanische Robotik-Kits und vier dazu passende Elekronik-Kits in sein Angebot aufgenommen hat.
Das Besondere an Makeblock ist die Stabilität: Statt Plastik kommen Profile, Stangen, Winkel, Lochplatten und Zahnräder aus Aluminium zum Einsatz. Die Elemente werden miteinander verschraubt. Daneben sind die Kits so konzipiert, dass sie sich mit Standard-Industrie-Komponenten erweitern lassen, beispielsweise Wellen, Lager, Buchsen und Antriebsriemen. Auch die Bestückung mit Motoren ist flexibel, es lassen sich verschiedene Arten von Motoren sowie verschiedene Größen verbauen. Zur Anpassung gibt es Erweiterungsets.
Die Makeblock-Roboter sehen nicht nur schön aus, sondern sind dank der Alu-Bauteile auch stabil. Das Ganze hat seinen Preis: Das rund hundertteilige Ultimate Makeblock Robot Starter Kit
inklusive vier Motoren kostet 180 US-Dollar. Damit können Anwender zwei- und vierrädrige sowie Krabbelroboter bauen. Das Kit 2WD/Crane zum Bau eines dreirädrigen Roboters ist bereits für 59 US-Dollar erhältlich.
Zur Ansteuerung wird noch eines der Arduino-kompatiblen Elektronik-Kits mit Motor-Shield und Sensoren benötigt. Das günstigste Kit schlägt mit 43 US-Dollar zu Buche, dafür ist nur ein Liniensensor enthalten. Die großeren Kits für 84 US-Dollar bringen dann zusätzlich einen Ultraschall-Abstandssensor, einen Lichtsensor und einen Buzzer mit. (dab)
Zeitserver-Cluster pool.ntp.org sucht mehr Mitstreiter
Der Zeitserver-Cluster pool.ntp.org sucht Mitstreiter, die sich am Zeitsynchronisierungsdienst mit weiteren Servern beteiligen und an der Verteilung von Zeitinformationen mitwirken. Derzeit wachse die Zahl der NTP-Clients weiter, schreiben die Initiatoren des Projekts in einer Mitteilung. Die absolute Zahl der am Cluster beteiligten Server stagniere jedoch oder gehe sogar zurück – etwa in Europa. So sei zwar etwa Deutschland sehr gut mit Zeitservern versorgt, andere Länder und Regionen könnten jedoch mehr gebrauchen: Alle asiatischen Länder haben Nachholbedarf, und die für Südamerika zuständigen NTP-Server stammen in ihrer Mehrheit aus Brasilien. In Island (is.pool.ntp.org) kümmern sich derzeit gerade zwei Server um die anfragenden Clients.
Mitmachen kann jeder, der einen Server mit statischer IP-Adresse und einer dauerhaften Internet-Anbindung besitzt. Die für den Dienst benötigte Bandbreite sei danach relativ gering, denn jeder Client fordere nur ein paar UDP-Pakete an. Details zur Einrichtung und Anmeldung eigener Server bei pool.ntp.org beschreibt das Projekt auf einer Webseite.
Siehe auch:
(rek)Assange reicht Berufung gegen Auslieferungs-Urteil ein
Keyboard komponiert selbst
Mit diesem Keyboard wird jeder zum Komponisten: Forscher der Cornell University haben ein E-Piano entwickelt, das Musikstücke eigenständig arrangieren kann. Nutzer brauchen dazu nur ein paar Noten zu spielen und müssen eine Stimmung vorwählen ("fröhlich" oder "sanft"), den Rest erledigt das Keyboard, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Der Grundklang des neuen Stücks ergibt sich aus der gewählten Stimmung. "Fröhlich" erzeugt Dur-Variationen mit eher heiterem Rhythmus, bei "sanft" kommen gesetztere Moll-Töne heraus. Aus der Eingabe des Nutzers erzeugt das Keyboard dann mithilfe einer Markowschen Wahrscheinlichkeitsmatrix die eigentliche Melodie, eine zufällige Tonfolge, die trotzdem harmoniert. Anschließend fügt es noch Akkorde hinzu, die klanglich passen, aber auch zufällig sind, damit keine Monotonie auftritt.
Die Komponiermaschine besteht in Sachen Hardware aus einem günstigen 23-Tasten-Keyboard, an das die Elektrotechniker Charong Chen und Siyu Zhan einen Mikrocontroller gekoppelt haben. Alternativ ist es auch möglich, den Mikrocontroller mit einer eigenen, fertigen Melodie zu trainieren aus der dann neue Klänge werden. Dabei entwirft die Musikmaschine mathematische Vorgaben, die man für Neukompositionen nutzen kann.
Das Endergebnis hört sich in beiden Fällen akzeptabel an, chartverdächtig ist es noch nicht. Ob es das "smarte Piano" bald zu kaufen geben wird, ist noch unklar. Zunächst diente es als studentisches Abschlussprojekt, das in seinem Prototypstadium nicht in Serie gehen kann. Das verwendete Entwicklerboard samt Zifferntasten ist für eine Miniaturisierung nicht geeignet, auch stammt das verwendete Keyboard aus dem Fundus der Uni. Besonders viel Platz würde das Kompositionssystem allerdings nicht wegnehmen, könnte also in bestehende E-Pianos integriert werden.
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qooxdoo 2.0: JavaScript-Bibliothek wird universell einsetzbar
Die von 1&1-Entwicklern betriebene quelloffene JavaScript-Bibliothek qooxdoo (gesprochen "kuckst du") liegt nun in Version 2.0 vor. Mit dem neuen Major-Release wollen sie bewusster neben der Entwicklung von Browser-Anwendungen in Desktop-Umgebungen auch die Themenfelder Mobile, Web und Server abdecken. Dafür wurden die Funktionen in den neuen Komponenten qx.Website, qx.Mobile, qx.Desktop und qx.Server gebündelt.
Mit der Website-Komponente können Entwickler ihre Webseiten mit dynamischen Funktionen wie CSS-Animationen, I/O-Server-Kommunikation und über mustache.js-Templates erstellte Inhalte ergänzen. Die Desktop-Komponente umfasst die bisherigen Kernelemente und ein GUI-Framework für Browser-Anwendungen in Desktop-Umgebungen.
Die Mobile-Komponente besteht aus alten und neuen Modulen für mobile Webanwendungen und eignet sich nun auch für die Entwicklung von Tablet-Apps. Bislang ließen sich mit den mobilen Elementen von qooxdoo allein Smartphone-Apps erstellen. Eingeführt haben die Entwickler ein neues Theme. Indigo, an das sich auch der neue Webauftritt orientiert und das außerdem für die Entwicklung von Desktop-Anwendungen angeboten wird, ergänzt die bisherigen Themes für Android und iOS. Die Server-Komponente ist kompatibel zu Node.js und Rhino und enthält objektorientierte Funktionen wie Klassen, Mixins oder Interfaces.
qooxdoo steht unter einer dualen Lizenz, zur Auswahl stehen die LGPL (Lesser General Public License) und die EPL (Eclipse Public License), für die man sich je nach Projektanforderung frei entscheiden darf. Entwickler können unter anderem auch über GitHub auf das Projekt zugreifen. (ane)
Hamburg verordnet sich ein Transparenzgesetz
Die Hamburgische Bürgerschaft will am Mittwoch ein Transparenzgesetz beschließen und damit Geheimniskrämerei in Ämtern und Behörden unterbinden. Viele Dokumente aus Politik und Verwaltung – etwa Senatsbeschlüsse, Gutachten oder Baugenehmigungen – sollen dann nicht mehr nur auf Antrag zugänglich, sondern frei im Internet verfügbar sein. "Das Amtsgeheimnis hat im Wesentlichen ausgedient", hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung aller Bürgerschaftsfraktionen und der Volksinitiative "Transparenz schafft Vertrauen".
Kernstück des interfraktionellen Gesetzentwurfs (PDF-Datei) ist ein Informationsregister im Internet – mit Daten, Dokumenten, Statistiken, Verträgen und Vorschriften. Damit könnten sich Bürger im Vorfeld politischer Entscheidungen die nötigen Informationen beschaffen. Das neue Transparenzgesetz soll das bisherige Informationsfreiheitsgesetz ablösen. Daten, die Verwaltung und öffentliche Unternehmen nicht im Informationsregister veröffentlichen müssen, können weiterhin auf Antrag zugänglich gemacht werden. Bei "komplexen Auskunftswünschen" solle es künftig einen Kostenvoranschlag geben, erklärten die Fraktionen.
"Wir haben aus dem Informationsrecht der Menschen eine Informationspflicht der Behörden gemacht", sagte Gregor Hackmack vom Verein "Mehr Demokratie". Der Verein, die Antikorruptionsorganisation Transparency International und der Chaos Computer Club hatten im Oktober 2011 eine Volksinitiative zur Reform des Informationsfreiheitsgesetzes gestartet. Durch die Einigung der Fraktionen sei ein für Sommer geplantes Volksbegehren nun aber hinfällig, hieß es.
Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar begrüßte den Entwurf. "Das neue Transparenzgesetz schafft nicht nur die Voraussetzungen für einen bürgerfreundlichen Informationszugang, Hamburg belegt damit in Sachen transparente Verwaltung auch einen Spitzenplatz im Vergleich der Bundesländer." Der Zugang zu Informationen könne aber nicht uneingeschränkt gewährt werden: "Der Schutz der Daten von Bürgerinnen und Bürger muss gewahrt bleiben."
Offene Verwaltung ist nicht nur in Hamburg auf dem Vormarsch: Erst vor wenigen Tagen hatte der Berliner Senat Mittel freigegeben, um das landeseigene Open-Data-Portal nach einer sechsmonatigen Pilotphase in den Regelbetrieb zu übernehmen. (dpa) / (axk)
Reverse-DNS beim RIPE gestört
Am gestrigen Mittwoch zwischen 15:00 und 18:00 Uhr (UTC) gab es laut RIPE NCC einen Ausfall der Reverse-DNS-Dienste. Reverse Lookups – also Anfragen, die zu einer IP-Adresse einen Hostnamen ermitteln sollen – führten zu leeren Ergebnissen, erläutert das RIPE NCC in der ersten Störungsmeldung. Der Betreiber stellt daraufhin den Großteil der betroffenen Zonen wieder her, für einige Reverse-DNS-Zonen dauern diese Reparaturen zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch an:
0.4.1.0.0.2.ip6.arpa185.in-addr.arpa
4.1.1.0.0.2.ip6.arpa
5.1.0.0.2.ip6.arpa
6.1.1.0.0.2.ip6.arpa
7.0.1.0.0.2.ip6.arpa
7.1.1.0.0.2.ip6.arpa
7.4.1.0.0.2.ip6.arpa
8.0.1.0.0.2.ip6.arpa
a.0.1.0.0.2.ip6.arpa
a.1.1.0.0.2.ip6.arpa
a.4.1.0.0.2.ip6.arpa
b.0.1.0.0.2.ip6.arpa
b.1.1.0.0.2.ip6.arpa
b.4.1.0.0.2.ip6.arpa
Laut Betreiber sollten derzeit alle nicht in der Liste aufgeführten Zonen korrekte Angaben liefern. Falls auch weiterhin Probleme beim Reverse Lookup auftauchen, bittet die Organisation um eine Mitteilung an die E-Mailadresse dns-help@ripe.net. Man sollte zudem seinen Caching-DNS-Server neustarten sowie die TTLs gecachter Anfragen berücksichtigen, schreiben die RIPE-Mitarbeiter weiter.
Derzeit arbeitet das RIPE NCC mit Nachdruck an der Reparatur der Zonen, es wolle über den Fortschritt der Arbeiten fortlaufend berichten. Nach Abschluss der Reparaturen und einer Fehleranalyse werde es zudem einen ausführlichen Bericht über den Vorfall geben, versichert das RIPE NCC. (rek)
iOS 6 bringt 200 Neuerungen auf iPhone, iPad & Co.
iOS 6 verbessert Siri, die Karten-App und kommt mit einigen Neuerungen.
Bild: Apple Apple hat auf der WWDC 2012 Version 6 von iOS vorgestellt, die nach Angabe des Unternehmens mit 200 Neuerungen aufwartet. Siri wurde kräftig aufgebohrt und spricht nun zahlreiche weitere Sprachen, darunter Italienisch, Koreanisch und Mandarin (Taiwan). Die Sprachassistentin kann nun auch Fragen zu Sportthemen und Kinofilmen beantworten und kennt dabei Details zu einzelnen Sportlern, Schauspielern und Regisseuren. Zudem führt Siri geeignete Restaurants in der Umgebung samt Nutzernoten auf und nimmt gleich Tischreservierungen entgegen – Apple arbeitet hier mit Yelp und Open Table zusammen. Auf dem iOS-Gerät installierte Apps lassen sich nun erstmals direkt über Siri starten.
Scott Forstall zeigt die 3D-Ansicht der neuen Karten-App
Wie erwartet, hat Apple die Karten-App in iOS weitgehend überarbeitet, die nun auf eigenes Vektor-basiertes Kartenmaterial statt auf Google Maps zurückgreift. Eine neue "Flyover" genannte Funktion hält 3D-Ansichten verschiedener Städte bereit. Die Maps-App bietet nun Turn-by-Turn-Navigation mit Sprachansagen von Siri an und zeigt auch Live-Verkehrsinformationen – entsprechende Daten zu Verkehrsaufkommen und Fahrzeiten steuern iOS-Nutzer seit längerem automatisch bei der Nutzung von ortsbasierten Apps bei. Für die lokale Unternehmenssuche setzt Apple ebenso wie bei Siri auf die Datenbank von Yelp.
Tweets und Facebook-Status-Updates kann der Nutzer nun wahlweise diktieren. Inwieweit diese neuen und auch einige ältere Funktionen wie die Unterstützung von Wolfram Alpha in anderen Sprachen und außerhalb der USA funktionieren, ist noch unklar. Besitzer des iPad 3 können sich auf komplette Siri-Unterstützung freuen, bislang war diese dem iPhone 4S vorbehalten.
Brachte iOS 5 eine tiefe Twitter-Integration, folgt in iOS 6 die von Facebook. Meldungen von Freunden schlagen im Mitteilungscenter auf und man kann aus den Stores für Apps, Filme und Musik heraus Meldungen auf Facebook veröffentlichen. Auch neue Apps werden das erlauben, eine neue API steht dafür bereit. Facebook-Kontakte erscheinen auf Wunsch im Adressbuch, Ereignisse aus dem sozialen Netzwerk im Kalender. Die Facebook-Integration wird neben der seit iOS 5 bekannten Twitter-Unterstützung auch ein Bestandteil von OS X 10.8 Mountain Lion sein.
Damit die Anwender von so viel Interaktionsmöglichkeiten und Kommunikationskanälen nicht mehr um den Schlaf gebracht werden, ist in den Systemeinstellungen ein neuer "Bitte nicht stören"-Schieberegler eingebaut. Ist er aktiviert, dringt kein Laut und kein Licht aus dem Telefon. Es sei denn, man hat "Wiederholte Anrufe" aktiviert, die iOS nach erneutem Anrufen dann doch durchlässt – es könnte ja etwas Wichtiges sein.
Wer während einer Besprechung nicht von Anrufen gestört werden will, kann dies dem Anrufer geräuschlos mit einer Kurzmeldung wie "bin gerade beschäftigt" deutlich machen. Alternativ hinterlegt man eine Erinnerung für den Rückruf. Videotelefonie über Facetime funkioniert nicht mehr nur über WLAN, sondern auch über UMTS. Da Mobilnummer und Apple-ID für FaceTime und iMessage nun als ein Account genutzt werden können, kommen an die iPhone-Nummer gerichtete Nachrichten künftig auch auf iPad und Mac an.
Die neue Safari-App synchronisiert die Tabs mit der iCloud, sodass diese zwischen Mac und iOS-Device synchron sind. Falls Websites dies unterstützen, kann der Apple-Browser nun Fotos hochladen; außerdem unterstützt er einen Vollbildmodus im Querformat.
Die in der Wolke gespeicherten Bilder, die Apple über Fotostream synchronisiert, lassen sich künftig erstmals für andere freigeben – "Shared Photo Streams" nennt Apple das. Dazu braucht man nur die Fotos und die gewünschten Empfänger auszuwählen. Die Bilder erscheinen dann direkt als Album auf anderen iOS-Geräten oder in iPhoto oder Aperture auf dem Mac. Kommentare zu diesen Fotos sind möglich.
Die Mail-App kommt nun mit mehreren Signaturen klar, Bilder und Videos lassen sich beim Schreiben einer Mail leichter einfügen. Interessant ist die neue VIP-Funktion, die vorsieht, dass Nachrichten bestimmter Absender in einem Extra-Postfach im Maileingang erscheinen – eine Funktion, die ebenfalls Bestandteil von OS X 10.8 ist.
Passbook sammelt Coupons und Bordkarten
Eine neue App mit dem Namen Passbook will Bordkarten, Coupons oder Tickets des Nutzers zentral verwalten. Die App zeigt diese unter Umständen nach Zeit oder Ort auch automatisch auf dem Lockscreen des iPhones an, sodass sie sich etwa beim Eintritt scannen lassen – inwiefern diese Funktionen auch in Deutschland unterstützt werden, ist noch unklar. Veranstalter müssen ihre Karten oder Coupons dafür in einem spezifischen Format bereitstellen.
Die Bedienungshilfen für Menschen mit Behinderungen wurden erweitert. Auf einfache Weise lassen sich nun Bereiche der App-Oberfläche wie in einem Malprogramm markieren, die für die Benutzung gesperrt sind. Das können beispielsweise Steuerelemente sein, deren Funktion man deaktivieren möchte.
Geht das iPhone verloren, erhöht der neue "Lost-Mode" möglicherweise die Chance, es wieder zu bekommen. Man sendet damit über iCloud eine Nummer an das verlorene Smartphone inklusive passendem Hinweis – im Idealfall meldet sich darüber ein ehrlicher Finder. Das iOS-Gerät merkt sich in diesem Modus außerdem, wo es gewesen ist.
iOS 6 erscheint im Herbst und läuft auf iPhone 4S, iPhone 4, iPhone 3GS, dem iPod touch der vierten Generation sowie dem iPad 2 und dem iPad der dritten Generation. Das erste iPad wird offenbar nicht mehr unterstützt. Registrierte iOS-Developer können eine erste Betaversion bereits herunterladen, sie trägt die Buildnummer 10A5316k. Apple stellt für Entwickler außerdem eine Xcode 4.5 Developer Preview, eine neue Apple-TV-Software-Beta für die zweite und dritte Generation der Multimediabox sowie neue Betaversionen von "Find My iPhone" und "Find My Friends" für iOS bereit. (thk) / (lbe)
Erkrankter Google-Chef versichert: "Es ist nichts Ernsthaftes"
Google-Chef Larry Page versucht nach der Absage mehrerer öffentlicher Auftritte, aufkeimende Sorgen um seinen Gesundheitszustand zu zerstreuen. "Es ist nichts Ernsthaftes", zitierten US-Medien am Wochenende aus einer internen E-Mail von Page an seine Mitarbeiter. Was dem 39-Jährigen genau fehlt, blieb indes weiterhin unklar.
Google-Gründer Larry Page Page hatte auf der Hauptversammlung seines Unternehmens am Donnerstag gefehlt, was für einen Firmenchef sehr ungewöhnlich ist. "Er hat bedauerlicherweise seine Stimme verloren", begründete der Verwaltungsratsvorsitzende Eric Schmidt die Abwesenheit und erklärte, dass Page "bis auf weiteres" keine öffentlichen Auftritte absolvieren werde. Page werde den Internetkonzern aber weiterhin führen.
Die Ankündigung ließ mehr Fragen offen als sie beantwortete und so mancher Beobachter fühlte sich an die Geheimnistuerei um den Gesundheitszustand von Apple-Chef Steve Jobs erinnert, der nach langer Krebserkrankung im vergangenen Jahr gestorben war. Wie Steve Jobs bei Apple, so ist Page bei Google einer der Gründer und damit für den Erfolg des Suchmaschinen-Primus maßgeblich mitverantwortlich.
Es gebe zwar keine Anhaltspunkte dafür, etwas in den Zustand von Page hineinzuinterpretieren, erklärte JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem Kommentar an die Kunden der Bank. "Aber wir finden es seltsam, dass das Unternehmen schon heute ausschließt, dass er an der Telefonkonferenz zum zweiten Quartal teilnimmt, die noch Wochen entfernt ist."
Andere Firmen gehen offener mit den Erkrankungen ihrer Chefs um, denn selbst ein nur zeitweiser Ausfall einer charismatischen Führungsfigur kann ein Unternehmen belasten und den Aktienkurs drücken. Sowohl Starinvestor Warren Buffett als auch AIG-Versicherungschef Robert Benmosche ließen ihre Aktionäre wissen, dass sie Krebs haben und sich in ärztliche Behandlung begeben. Beide lenken ihre Unternehmen bis heute.
Ein Kursschock blieb bei Google aus. Die Aktie legte am Freitag sogar ein gutes Prozent zu. Vielleicht lag dies auch daran, dass der zweite Google-Gründer Sergey Brin trotz der Erkrankung seines Kompagnons noch zum Scherzen aufgelegt war, wie Chefkontrolleur Schmidt den Aktionären auf der Hauptversammlung erzählte: Sergey hat gesagt, dass dieses Problem Larry zu einem besseren Chef machen werde, weil er seine Worte nun mit Bedacht wählen müsse." (dpa) / (axv)
Montag, 25. Juni 2012
Kleiner Bürocomputer mit unter 10 Watt Leistungsaufnahme
Das Gehäuse des Esprimo Q910 misst 18,5 cm x 18,8 cm x 5,4 cm inklusive Netzteil und optischem Laufwerk.
Bild: Fujitsu Es geht also doch: Auch herkömmliche Desktop-PC-Technik kann sparsam arbeiten. Fujitsu zeigt beim Esprimo Q910, wie man dieses Ziel erreicht: durch sorgfältige Auswahl jedes einzelnen Bauteils und ein hoch optimiertes Netzteil. Statt wie fast alle Konkurrenten bei ähnlich kompakten Mini-PCs ein externes "Laptop-Netzteil" zu verwenden, packen die Fujitsu-Entwickler den doppelt schutzisolierten Wandler mit ins Gerät.
Durch den sorgfältigen Aufbau ist für den Anschluss ans Stromnetz ein zweiadriges "Rasiererkabel" zulässig. Anders als für 80-Plus-Geräte vorgeschrieben, nennt Fujitsu auch für die Belastung mit 10 Prozent von Nennlast den Wirkungsgrad, der hier mit 88 Prozent sehr hoch liegt. 80-Plus-Geräte müssen die Marke von 80 Prozent erst bei 20 Prozent ihrer jeweiligen Nennlast erreichen.
Fujitsu setzt zwar Intels Desktop-Chipsatz Q77 mit Fernwartung und Spezialfunktionen für Bürocomputer ein und auch Desktop-Prozessoren, aber nur die 35-Watt-Typen Core i5-3470T (Ivy Bridge), Core i3-2120T (Sandy Bridge) oder Pentium G640T oder G540T. Fernwartung klappt nach Intels Willen bloß mit dem Core i5, weil nur der zur vPro-Plattform gehört.
Im Esprimo Q910 ist nur Platz für eine 2,5-Zoll-Festplatte (oder SSD) und SO-DIMMs.
Bild: Fujitsu Als Festplatte kommt ein 2,5-Zoll-Laufwerk zum Einsatz, optional eine SSD in diesem Format. Maximal 16 GByte DDR3-Speicher in Form von zwei SO-DIMMs sind möglich. Für optische Medien ist ein Slot-In-Laufwerk im Slim-Format zuständig, gegen Aufpreis installiert Fujitsu zusätzlich zum Gigabit-Ethernet-Chip – wiederum ein vPro-Typ von Intel – auch ein WLAN-Kärtchen. Ein DisplayPort und eine DVI-I-Buchse stehen für ein oder zwei Display bereit. Auch USB-3.0-Ports und ein Kartenleser sind vorhanden. Die Listenpreise sollen bei rund 800 Euro beginnen.
Im Kurztest im c't-Labor kam der Esprimo Q910 mit 9,9 Watt Leistungsaufnahme bei ruhendem Windows-7-Desktop aus. Dann ist er auch sehr leise. Unter Volllast wird er recht laut, weil der Lüfter mehr als 43 Watt Abwärme aus dem Gehäuse mit lediglich 1,9 Litern Volumen herauspusten muss. Im typischen Büro-PC-Einsatz kommt CPU-Volllast allerdings selten vor. Die extrem niedrige Leistungsaufnahme geht beim Esprimo Q910 einher mit vergleichsweise bescheidenen Aufrüstmöglichkeiten.
Mit normalen ATX-Netzteilen lassen sich Leerlauf-Werte von weniger als etwa 17 Watt aber kaum realisieren, im Verbund mit einfach ausgestatteten LGA1155-Mainboards im MicroATX-Format aus dem Einzelhandel sind es meistens mehr als 20 Watt. Bei sehr umfangreich bestückten Übertakter-Mainboards mit Multi-Phasen-Spannungswandlern können es bei sonst identischer Hardware-Bestückung leicht auch über 30 oder gar 40 Watt werden. (ciw)
Blackberry auf Diät
Hersteller signalisieren Unterstützung für Windows Phone 8
"HTC fühlt sich Windows Phone mehr verpflichtet denn je und wir freuen uns, unseren Kunden noch in diesem Jahr neue Windows-Phone-8-Smartphones anbieten zu können", sagt Peter Chou, CEO von HTC. Ähnlich euphorisch äußert sich auch Huawei in einer Pressemitteilung: "Das Jahr 2012 entwickelt sich zu einem sehr erfolgreichen Jahr für Huawei. Und wir werden es fulminant beenden – mit der Einführung unseres ersten Windows Phones."
Microsoft hatte zur Vorstellung des Systems auch noch Samsung und, allen voran, Nokia als Partner für neue Smartphones mit Windows Phone 8 genannt. Details zu den Geräten liegen noch nicht vor, aus der Gerüchteküche berichtet The Verge, das HTC mit den Windows-Phones Rio und Accord im Oktober auf den Markt kommen werde, ein Highend-Smartphone namens Zenith mit Quad-Core-Prozessor werde im vierten Quartal verfügbar sein.
Bislang hatten auch Acer, Dell, LG und ZTE Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem im Programm. Acer konnte uns noch keine Informationen zur kommenden Strategie nennen, Dell hat seine Smartphone-Pläne mehr oder weniger eingestampft. Der Presseagentur von LG liegen derzeit noch keine Informationen zu kommenden Smartphones mit Windows Phone 8 vor, LG sei aber weiterhin Partner von Microsoft. Von ZTE heißt es, dass ZTE für Windows Phone 8 zertifiziert sei – konkrete Pläne nannte das Unternehmen noch nicht.
Sony hat laut Medienberichten durchaus Interesse an Windows Phone, plant aber derzeit nicht, Geräte mit dem Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens iSuppli soll Windows Phone bis zum Jahr 2015 mit einem weltweiten Anteil von 16,7 Prozent mit Apples iOS gleichauf auf Platz zwei liegen, Platz eins nehme weiterhin Googles Android mit 58,1 Prozent ein. IDC erwartet sogar einen Marktanteil von 20,8 Prozent. Derzeit führt Windows Phone mit einem Anteil von lediglich 2 Prozent eher ein Schattendasein. Unsicher ist, ob Microsofts Strategie aufgeht, den derzeit verkauften Smartphones mit Windows Phone 7.5 kein Update auf die kommende Version zu spendieren, sondern lediglich eine mit wenigen Features angereicherte Version 7.8. (ll)