Freitag, 11. Mai 2012

Oracle fordert 777 Millionen Dollar von SAP

Nachdem Oracle mit einer Schadenersatzforderung in Milliardenhöhe letztlich keinen Erfolg hatte, verlangt der US-Konzern nun von seinem Erzrivalen SAP wegen der Verletzung von Urheberrechten den Betrag von 777 Millionen US-Dollar (derzeit 590 Millionen Euro). Im September 2011 hatte die US-Richterin Phyllis Hamilton eine Entscheidung kassiert, derzufolge SAP an Oracle hohen Schadensersatz wegen Verletzung von Urheberrechten hätte leisten müssen. Statt 1,3 Milliarden sollten demnach nur noch 272 Millionen US-Dollar (derzeit knapp 210 Millionen Euro) fällig werden.

Oracle strengte daraufhin eine neue Klage an und fordert nun nach einem Bericht des Börsendienstes Bloomberg eben die Schnapszahl von 777 Millionen US-Dollar. In einem Antrag an Hamilton bitte das Unternehmen darum, als Beweis eine "hypothetische Lizenz" präsentieren zu können, aus der dieser Betrag hervorgeht. Andernfalls werde man Schadenersatz auf der Grundlage von 656 Millionen US-Dollar SAP-Gewinnen und 120,7 Millionen US-Dollar entgangenen eigenen Gewinnen verlangen. Die Verhandlung soll am 18. Juni beginnen.

Die Verfehlungen, um die es geht, liegen einige Jahre zurück. Mitarbeiter der 2005 übernommenen und mittlerweile geschlossenen SAP-Tochterfirma TomorrowNow hatten im großem Stil unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Die Staatsanwaltschaft von San Francisco kam bei ihren Ermittlungen auf mindestens 6249 Fälle und brummte SAP eine Strafe von 20 Millionen US-Dollar auf, die die Deutschen klaglos zahlten.

In den von Oracle angestrengten Prozessen geht es um die zivilrechtlichen Aspekte. Bloomberg zitiert den SAP-Sprecher Jim Denver mit den Worten: "Wir halten Oracles Schätzung des Schadens für übertrieben." Das Unternehmen gehe von 28 Millionen US-Dollar aus. (ck)


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