Donnerstag, 31. Mai 2012

Wolfram simuliert komplexe Systeme

Wolfram Research, bekannt für das Software-Paket Mathematica und den Webdienst Wolfram Alpha, widmet sich mit dem SystemModeler der Simulation komplexer Systeme aus Wissenschaft und Technik. Die Bandbreite reicht dabei von der Entwicklung von Flugzeugkatapulten über die Modellierung der Reaktion des Glukose-Insulin-Systems auf eine Mahlzeit bis hin zur Simulation eines Lego-Segway für den Unterricht. Hierfür lassen sich mechanische, elektrische, chemische, biologische und wärmegetriebene Subsysteme miteinander kombinieren. Dabei soll SystemModeler so viele Elemente und Aspekte wie möglich symbolisch repräsentieren und erst beim Zusammenfügen des Modells zu numerischen Verfahren wechseln. Das Ergebnis soll eine komplett berechnenbare Modellierung des gewünschten Systems sein, die auf Wunsch Analysen, Simulationen und 3D-Visualisierungen liefert.
Die Symbole platziert man per Drag & Drop und kombiniert sie zu komplexen Systemen. Vergrößern
Bild: Wolfram Research

Die Software bringt palettenweise fertige Symbole und Modelle von Teilen wie Sensoren, Aktoren, Antrieben, Widerständen, Gelenken und Heizelementen mit. Seine Systeme soll der Anwender hierarchisch gliedern und in Subsysteme teilen können, die sich separat testen lassen. Eine Schnittstelle zum Computeralgebra-System Mathematica sorgt für den Datenaustausch zwischen den beiden Paketen. So sollen die Mathematica-Algorithmen beispielsweise eine Simulation im SystemModeler statistisch analysieren können, aus Ergebnissen interaktive Darstellungen als CDF (Computable Document Format) erzeugen oder über Wolfram Alpha umfangreiche Datenbestände aus der realen Welt einzubinden, etwa über die Entwicklung des Klimas.
Der SystemModeler kombiniert Elemente verschiedener Bereiche wie Elektronik und Pneumatik Vergrößern
Bild: Wolfram Research

Etwas irritierend wirkt, dass der Firmenchef Stephen Wolfram in seinem Blog den SystemModeler als neues Produkt feiert, auf den Produktseiten an manchen Stellen von Version 3 die Rede ist – und es auch Upgrade-Angebote gibt. Die Auflösung: SystemModeler ist der Nachfolger des Produkts MathModelica der schwedischen Firma MathCore, die Wolfram im März 2011 übernommen hatte.

Für den kommerziellen Einsatz kostet die Vollversion für einen einzelnen Arbeitsplatz 4460 Euro (zuzüglich Steuern), Volumenlizenzen gibt es auf Anfrage. Die Studentenversion ist schon für 95 Euro zu haben, eine auf ein Jahr oder ein Semester begrenzte Lizenz kostet 60 beziehungsweise 45 Euro. SystemModeler läuft unter Windows 7, Vista, XP, Server 2008 und Server 2003 sowie Mac OS X ab 10.5.

Siehe dazu auch:

(pek)

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