Donnerstag, 15. November 2012

Wincor Nixdorf will vom Kostendruck der Banken profitieren

Seit fünf Jahren gehe das Geschäft mit Bankautomaten zurück, sagte der Vorstandsvorsitzende des Geldautomaten- und Kassensystemherstellers Wincor Nixdorf, Eckard Heidloff, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Besonders die Banken in Südeuropa halten sich mit Bestellungen zurück. Seine Hoffnungen setzt Wincor Nixdorf besonders auf die starken, etablierten Märkte wie in Europa.

Hier sieht Heidloff bereits einen klaren Trend: Immer mehr Banken setzten auf die Selbstbedienung der Kunden. "Also beispielsweise anstelle des Schalters zum Einzahlen von Geld, einen Automaten zu haben, der beides kann, Geld ausgeben und annehmen." Bislang könnten das von den installierten Automaten vielleicht 20 bis 30 Prozent. "Das glauben wir auf 70 bis 80 Prozent bringen zu können." Die Umstellung laufe, die Mitarbeiter in den Bankfilialen hätten dann mehr Zeit für Verkaufsgespräche.

Allgemein spiele der Kostendruck und die zunehmende Standardisierung von Software und Services bei den Banken Wincor Nixdorf in die Hände. Die Bankkunden forderten mehr Dienstleistungen ein, die Geldinstitute wollten aber steigenden Kosten vermeiden. "Da bieten sich Automaten mit mehr Funktionen an."

Mit einem verstärktem Fokus auf Software und Service für Banken und Handelsunternehmen hatten die Ostwestfalen den Umsatz in den vergangenen Jahren seit dem Ausbruch der Finanz- und Schuldenkrise trotz sinkender Verkäufe bei den Automaten praktisch stabil halten können. Der operative Gewinn war hingegen wegen der geringeren Auslastung in der Produktion der Systeme und Automaten deutlich zurückgegangen. Die Zahlen für das im September abgelaufene Geschäftsjahr will der Vorstand am 12. November veröffentlichen.

Für das Geschäftsjahr 2011/2012 rechnet Wincor mit einem Umsatz in etwa auf Höhe des Vorjahres von 2,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITA) dürfte im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 162 Millionen Euro erreichte, kräftig zurückgehen und bei etwa 100 Millionen Euro herauskommen. (dpa) / (jk)


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