Dienstag, 13. November 2012

Zwei 3D-Kameras erfassen Fingergesten auf Millimeter genau

Das Start-up 3Gear aus San Francisco hat ein Gesteninterface entwickelt, das deutlich genauer sein soll als konkurrierende Systeme: Es erlaubt das Tracking bis auf den Finger hinunter, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Damit das funktioniert, werden zwei 3D-Kameras benötigt, die rechts und links oberhalb des Nutzers platziert sind.

3Gear hofft, dass externe Programmierer mit einer gerade freigegebenen Software-Schnittstelle schon bald interessante Anwendungen entwickeln. Firmengründer Robert Wang glaubt, dass die Technik von Ingenieuren zur Schaffung von dreidimensionalen Objekten ebenso genutzt werden könnte wie von Chirurgen, die während einer Operation 3D-Daten berührungslos manipulieren müssen. Und auch Gamer sollen von der präziseren Erfassung profitieren.

Das 3Gear-System setzt auf zwei Tiefenkameras, wie sie auch in der Sensor-Einheit der Microsoft-Gestenerkennung Kinect stecken. Sie erfassen 30 Bilder pro Sekunde. Die Position von Händen und Fingern wird dann mit einer Datenbank aus 30.000 möglichen Gliedmaßenkonfigurationen abgeglichen. Die Synchronisation zwischen Bild und Datenbank erfolgt innerhalb von 33 Millisekunden, wie Wang sagt. So soll der Computer selbst auf eine Veränderung von nur einem Millimeter nahezu verzögerungsfrei reagieren. Bis die Technik im Endkundenmarkt ankommt, soll es nicht mehr lange dauern. Die Position der Kameras ist so gewählt, dass Gesten auch direkt oberhalb der Tastatur ausgeführt werden können, was die Ergonomie verbessert.

3Gear ist aber keineswegs die einzige Firma, die versucht, Gestensteuerungen genauer zu machen. So hat Kinect-Hersteller Microsoft in diesem Jahr ein Update auf den Markt gebracht, mit dem die WIndows-Software für Kinect zumindest Kopfposition, Augenbrauen und Mundform des Nutzers erkennen kann.

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(bsc)

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