Die 4 GPUs der VGX K1 haben insgesamt 768 Rechenkerne.
Bild: Nvidia/c't Für die bereits im Mai 2012 angekündigte grafikbeschleunigte Desktop-Virtualisierung VGX hat Nvidia nun die ersten Cloud-Grafikkarten vorgestellt: die VGX K1 und K2. Beide sind kompatibel zu DirectX 11.1 und OpenGL 4 und unterstützen PCI Express 3.0. Die passiv gekühlten Karten sind für Server-Systeme gedacht und haben folglich keinen Bildschirm-Ausgang. VGX überträgt mithilfe spezieller Software beschleunigte 3D-Grafik oder Videos an entfernte Rechner, indem die VGX-Karten ihre Framebuffer-Daten direkt an virtuelle Maschinen (VM) ausgeben. Ruckelnde Grafik und stockende Videos sollen damit in VMs der Vergangenheit angehören. Während die VGX K1 eine grundlegende Grafik- und Videobeschleunigung (Microsoft Office, Bildbearbeitung, Windows Aero,...) für möglichst viele Nutzer bieten soll, legt Nvidia die K2 auf besonders anspruchsvolle Visualisierungen im Design-, Architektur- und Medizinbereich aus.
Nvidia-Chef Huang präsentierte VGX erstmals auf der GPU Technology Conference im Mai.
Bild: c't Auf der K1 arbeiten gleich vier Kepler-GPUs mit jeweils 192 Rechenkernen, die auf jeweils 4 der insgesamt 16 GByte DDR3-Videospeicher zugreifen. Die höchstmögliche Leistungsaufnahme beträgt 150 Watt, sodass die K1 mit nur einem sechspoligen Stromstecker auskommt. Maximal 100 Nutzer bedient die Karte laut Nvidia – das wären dann lediglich 1,5 Watt pro User.
Etwas schlechter fällt jenes Verhältnis bei der Nvidia VGX K2 aus, die nur bis zu 64 Nutzer (zu je 3,5 Watt) bedienen kann. Allerdings ist die Karte auch wesentlich leistungsfähiger, denn auf ihr sitzen zwei High-End-GPUs (GK104) mit insgesamt 3072 Rechenkernen. Auch denen spendiert Nvidia jeweils 4 GByte RAM – im Unterschied zur K1 allerdings schnelle GDDR5-Bausteine. Deren Datentransferrate ist bei gleichem Takt doppelt so hoch wie jene von DDR3-Speicher. Hohe Transferraten sind besonders zur flüssigen Darstellung anspruchsvoller 3D-Szenen nötig. Die maximale Leistungsaufnahme der VGX K2 beträgt 225 Watt, wodurch sie einen acht- statt sechspoligen Stromanschluss mitbringt.
Nvidias VGX K1 stellt basale hardwarebeschleunigte Grafik in VMs bereit, während die kräftige K2 auf anspruchsvolle 3D-Grafik ausgelegt ist.
Bild: Nvidia/c't Auf der diesjährigen GPU Technology Conference erklärte Nvidia-Chef Jen-Hsung Huang, dass die Firma ganze fünf Jahre daran gearbeitet habe, hardwarebeschleunigte Grafik in die Cloud zu bekommen – GPUs mit Kepler-Architektur seien die ersten, die direkt für diesen Einsatzzweck entwickelt worden. Huang präsentierte auf der GTC erstmals VGX anhand eines gerenderten Automodells – besonders für Firmen im Design- und Architekturbereich dürfte 3D-Virtualisierung interessant sein.
Neben den Rechenkarten gehört zu VGX auch noch Nvidias VGX GPU Hypervisor, der sich in kommerzielle VM-Software einklinkt, etwa von Citrix. Auch Microsofts RemoteFX wird unterstützt, der allerdings nur DirectX-beschleunigte Grafik zulässt. Nvidias User Selectable Machines erlauben schließlich eine nutzerabhängige, individuelle Konfiguration grafischer Funktionen. Die von Nvidia angegebene Zahl gleichzeitig bedienbarer Nutzer pro Karte geht dabei offenbar von der USM-Grafik-Minimalkonfiguration aus. Verfügbar sein sollen die VGX K1 und 2 Anfang kommenden Jahres.
Bis zu 100 mit je einem BildschirmBis zu 64 mit je einem Bildschirm oder 2 als vollwertige virtualisierte Quadro-Karte für Remote-Workstations
(mfi)
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