Sonntag, 11. November 2012

AMD entlässt 15 Prozent seiner Belegschaft

Nicht nur Intel leidet unter der PC-Flaute - auch AMD trifft es, aber noch weit schwerer als den großen Konkurrenten. Bereits vor einigen Tagen reduzierte AMD die Erwartungen an die Bilanz seines dritten Geschäftsquartals, Gerüchte über bevorstehende Massenentlassungen machten die Runde. Nun kommt es auch so dick wie befürchtet: Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2012 ging der Umsatz im Jahresvergleich um 25 Prozent auf 1,27 Milliarden US-Dollar zurück, im Vergleich zum Vorquartal betrug der Rückgang 10 Prozent. Der Nettoverlust lag bei 157 Millionen US-Dollar, im Vorjahresquartal war noch ein Gewinn von 97 Millionen US-Dollar angefallen. Der Verlust pro Aktie betrug 21 US-Cent nach einem Gewinn von 13 US-Cent pro Aktie im Vorjahr.

AMD legt nun einen Restrukturierungsplan auf, von dem ein Großteil bereits im vierten Quartal durchgeführt werden soll. Dazu gehören Entlassungen und Zusammenlegung von AMD-Standorten. Rund 15 Prozent der weltweit Beschäftigten sollen entlassen werden, das bedeutet den Verlust des Arbeitsplatzes für rund 1650 Beschäftigte. Die Restrukturierungen sollen zu Einsparungen von rund 20 Millionen US-Dollar im vierten Quartal und von 190 Millionen US-Dollar für das gesamte Geschäftsjahr 2013 führen.

Von den Rückgängen bei AMD sind alle Bereiche betroffen. Die Sparte "Computing Solutiuons" (Prozessoren) verzeichnete einen Umsatzrückgang im Jahresvergleich von 11 Prozent, der operative Verlust betrug 114 Millionen US-Dollar. AMD führt dies vor allem darauf zurück, das Endverbraucher weniger PCs kauften, was AMDs Absatz bei OEMs negativ beeinflusste. Außerdem seien die durchschnittlichen Verkaufspreise pro Prozessor weiter gefallen. Die Grafiksparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von 15 Prozent, die Abteilung machte aber immerhin noch einen operativen Gewinn von 18 Millionen US-Dollar.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar1) Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
2) Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
3) Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
4) Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
5) Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel
6) mit Neubewertung der Globalfoundries-Anteile(jk)


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