Montag, 5. November 2012

Schnellere Server-Festplatten mit Zusatzfunktionen


Seagates neue Constellation-Laufwerke bieten besondere Firmware-Funktionen für den Servereinsatz. Vergrößern
Bild: Seagate Die Firma Seagate erweitert ihr Angebot an Serverfestplatten um zahlreiche neue Modelle mit Serial-Attached-SCSI- und Serial-ATA-Schnittstelle. In diesem Zusammenhang muss man sich auch an zahlreiche neue Bezeichnungen gewöhnen. Als "Seagate Enterprise Capacity 3,5 HDD" vermarkten die Kalifornier die dritte Generation ihrer Constellation-ES-Laufwerke (Constellation ES.3, PDF-Datei ) mit wahlweise SATA-6G- oder SAS-6G-Schnittstelle, einer Drehzahl 7200 U/min und 1 bis 4 TByte Kapazität.

Zu den Besonderheiten zählen der mit 128 MByte ungewöhnlich große DRAM-Puffer und einige Zusatzfunktionen: Die Laufwerke sind selbstverschlüsselnd (Self-Encrypting Drives) und lassen sich bei Bedarf durch Verwerfen des kryptografischen Schlüssels blitzschnell löschen (Instant Secure Erase, PDF-Datei). Dabei sollen sie laut Seagate den vollen Funktionsumfang der Storage-Spezifikation der Trusted Computing Group (TCG) beherrschen, womit sich (SAS-)Laufwerke an speziellen Hostadaptern – von LSI – auch bereichsweise löschen lassen.

Als weitere Besonderheit bewirbt Seagate bei diesen Platten eine Firmware-Funktion namens RAID Rebuild (PDF-Datei), welche die Wiederherstellungszeiten von RAID-Verbünden bei Laufwerksdefekten erheblich verkürzen kann Wenn bei einer Platte nur Teilbereiche wegen defektor Sektoren nicht mehr gelesen werden können, sollen Hostadapter die Platte statt sie nur als defekt auszublenden per Kommando auch in einen schreibgeschützten Recovery-Modus versetzen können.

In diesem Datenrettungsmodus versucht der Hostadapter dann zunächst alle noch lesbaren Daten von der defekten Platte auf ein Spare Drive herüberzuretten. Wenn anschließend dann möglicherweise nur noch ein vergleichsweise geringer Teil der gespeicherten Daten aus den Paritätsinformationen zurückgewonnen werden muss, kann sich der RAID-Recovery-Prozess erheblich verkürzen.

Als günstigere "Enterprise Value HDD" bringt Seagate die Constellation CS ebenfalls in 3,5"-Bauform und 7200 U/min, allerdings nur mit SATA 6G, 64 MByte Cache, höchstens 3 TByte Kapazität und ohne RAID Rebuild und Datenverschlüsselung. Dennoch bieten die Platten durch Unterstützung für das Sanitize Feature Set (PDF-Datei) eine Firmware-Funktion für sichere Datenlöschung.

Wegen ihrer höheren Datendichte arbeiten die Platten einen Hauch schneller (180 statt 175 MByte/s Dauertransferrate) und verbrauchen etwas weniger Strom (rund 5 statt bis zu 7 Watt im Leerlauf, höchstens 8 statt bis 11 Watt bei Zugriffen). Die Constellation CS (PDF-Datei) erreicht aber nur die Zuverlässigkeit herkömmlicher Desktop-Festplatten. Seagate spezifiziert dieselbe Wahrscheinlichkeit für unkorrigierbare Lesefehler (Unrecoverable Bit Error Rate, UBER) von weniger als 1 pro 1014 gelesene Bits. Bei der Constellation ES.3 sind es immerhin 1 pro 1015 gelesene Bits.

Abgerundet wird das Angebot an Server-Laufwerken durch neue SAS-6G-Platten im 2,5"-Format ("Enterprise Performance 10K HDD") mit bis zu 900 GByte und 10.000 U/min: Die Savvio 10K.6 (PDF-Datei) folgt auf die Savvio 10K.5 und soll um 36 MByte/s höhere Dauertransferraten (204 statt 168 MByte/s) und besonders hohe Zuverlässigkeit bieten. Die Wahrscheinlichkeit für unkorrigierbare Lesefehler beträgt hier weniger als 1 pro 1016 gelesene Bits. Preise für die neuen Platten sind noch nicht bekannt. (boi)


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