Mittwoch, 27. Februar 2013

Ab sofort Körperscanner am Frankfurter Flughafen

Die Bundespolizei unternimmt einen zweiten Anlauf, Körperscanner an deutschen Verkehrsknoten einzuführen. Am Frankfurter Flughafen setzt die Behörde gemeinsam mit der Betreibergesellschaft Fraport vor Flügen in die USA ab sofort drei Durchleuchtungsgeräte des US-Herstellers L3 Communications ein.

Im Einklang mit den einschlägigen EU-Vorgaben bleibt der Gang durch den Ganzkörperscanner freiwillig. Wer dazu aufgefordert wurde, die zu groß geratene Duschkabine aber umgehen möchte, wird nach Angaben der Bundespolizei manuell abgetastet. Momentan würden die Scanner auch nur zur "Nachkontrolle" in einem speziellen Raum verwendet, hieß es. Der Großteil auch der USA-Reisenden am Rhein-Main-Flughafen dürfte sich weiter nur mit den traditionellen Metalldetektoren konfrontiert sehen.

Gesundheitliche Auswirkungen seien nicht zu befürchten, versichert die Bundespolizei. Im Gegensatz zu den Röntgenstrahlen einsetzenden "Nacktscannern" arbeiten die L3-Apparate mit aktiven Millimeterwellen. Die Scanner würden auch keine realistischen Personenbilder, sondern schlichte Grafiken anzeigen. Von September 2010 bis Juli vergangenen Jahres hatte die Bundespolizei am Hamburger Flughafen einen Test mit Körperscannern durchgeführt, die zu langsam und extrem ungenau arbeiteten. Inzwischen sieht die Bundespolizei die Situation anders. Man setze auf die neueste Gerätegeneration, deren Leistungsfähigkeit verbessert worden sei.

ProVision-Körperscanner zeigen ihre Funde nur schematisch an.
Körperscanner der Firma US-Firma L3 zeigen auf schematischen Skizzen an, was sie gefunden haben.
Bild: http://www.sds.l-3com.com

Von einem weiteren reinen Probelauf geht die Sicherheitsbehörde im Gegensatz zum Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar nicht aus. Es handle sich um einen regulären Betrieb, heißt es in Frankfurt. Der Datenschützer betonte, es müsse sichergestellt sein, "dass weder Körperkonturen noch Geschlechtsmerkmale, künstliche Körperteile oder medizinische Hilfsmittel angezeigt werden". Auch dürften erhobene Daten nicht über den Scanvorgang hinaus gespeichert oder übertragen werden. Er wolle den neuen Versuch kritisch begleiten und die Einhaltung der entsprechenden Zusagen des Innenministeriums überprüfen. (Stefan Krempl) / (it)


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