Montag, 18. Februar 2013

Tolkien-Erben: Warner Bros. übertreibt es mit der Vermarktung

Die Erben des Schriftstellers J.R.R. Tolkien haben das Medienunternehmen Warner Bros. sowie angeschlossene und Tochterunternehmen sowie die Produktionsfirma The Saul Zaentz Company verklagt. Sie behaupten in einer vom Hollywood Reporter veröffentlichten Klageschrift (PDF-Datei) vor dem US-Bundesgerichts des Central District of California, Warner und die anderen seien bei der Vermarktung der Titel "Der Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" zu weit gegangen, hätten Lizenzbedingungen und somit das Copyright verletzt. Die Tolkien-Erben fordern 80 Millionen US-Dollar Schadenersatz.

Warner beziehungsweise dessen Rechtsvorgänger United Artists und Zaentz haben 1969 die Filmrechte an "Der Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" erworben. Der Lizenzvertrag schloss auch Rechte zur Vermarktung der beiden Titel ein, zum Beispiel in Form von Spielfiguren, Geschirr oder Bekleidung. Nicht eingeschlossen seien aber Rechte zur Vermarktung in elektronischer oder digitaler Form. Im September 2010 habe aber ein Anwalt der Tolkien-Erben eine Spam-E-Mail erhalten, in der für einen virtuellen Spielautomaten namens "Lord of the Rings: Fellowship of the Ring: Online Slot Game" geworben wurde, heißt es in der Klageschrift.

So wurden die Erben auf das Problem aufmerksam und hätten auch festgestellt, dass Zaentz langsam, aber beständig Markenzeichen in Waren- und Dienstekategorien schützen ließ, die der Lizenzvertrag nicht vorsieht. Die Beklagten hätten ihre Vermarktung beispielsweise auf Download-Spiele, Reiseagenturen, Hotels, Restaurants, Themenparks und Casino-Spiele ausgeweitet. "The Lord of the Rings" und "The Hobbit" dürften nach den Lizenzbedingungen weder als downloadbares oder Online-Spiel vermarktet werden. Im Herbst 2010 sei es zu Verhandlungen zwischen den Streitparteien über eine Einigung gekommen, doch ohne ein Ergebnis.

Mitte Dezember soll der erste Teil der von Warner Bros. produzierten dreiteiligen Verfilmung des "kleinen Hobbit" mit der neuen HFR-Technik in die deutschen Kinos kommen. (anw)


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