Montag, 25. Februar 2013

ESA: Raumfahrt soll die Wirtschaft stärken


Die geplanten Raketen Ariane 5 ME und Ariane 6 Vergrößern
Bild: ESA-D. Ducros, 2012 Die Mitgliedstaaten und die Partner der ESA haben sich nach zweitägigen harten Verhandlungen auf die künftige Ausrichtung der Organisation geeinigt. Das gab die Europäische Weltraumorganisation am gestrigen Mittwochabend bekannt. Demnach wird die Ariane 5 als Lastesel der ESA weiterentwickelt, aber auch die Ariane 6 wird kommen, bis 2021 oder 2022. Damit hätten sowohl Deutschland, wo wichtige Teile der Ariane 5 gebaut werden als auch die Franzosen, die eine Führungsrolle bei der Entwicklung der Ariane 6 einnehmen wollen, ihr vorrangiges Ziel erreicht, erläuterte der Spiegel.

Die geplanten Investitionen sollen schwerpunktmäßig in Bereiche mit hohem Wachstumspotenzial gehen, die sich auch direkt auf die Wirtschaft auswirken. Das sind beispielsweise Telekommunikation und Meteorologie. Darüber hinaus haben sich die ESA-Staaten auch dafür entschieden, dass sich die Organisation an dem US-Weltraumtransporter Orion beteiligen soll. Dieses sogenannte Multi-Purpose Crew Vehicle (MPCV) der NASA soll Anfang 2014 einen ersten Testflug durchführen. Die Kapsel soll später bis zu vier Personen in Flughöhen befördern, die im Rahmen der bemannten Raumfahrt seit 1973 nicht mehr erreicht wurden.

Außerdem einigten sich die Minister darauf, die Vorbereitung einer Roboter-Mission zum Mars weiter voranzutreiben. In internationaler Zusammenarbeit sollen dann Gesteinsproben vom Roten Planeten zurück zur Erde gebracht werden. Insgesamt seien für die kommenden Jahre 10 Milliarden Euro genehmigt worden. Wie die Ausgaben konkret aufgeteilt werden, will die Organisation noch bekanntgeben.


Start einer Ariane-Rakete Vergrößern
Bild: ESA/CNES/Arianespace/Optique Video du CSG

Auch hinsichtlich des Beitrags zur Internationalen Raumstation habe es einen Durchbruch gegeben und das verbucht Großbritannien für sich. Das Land will einmalig 20 Millionen Euro zahlen, um die Beteiligung der Europäer an dem internationalen Projekt sicherzustellen. Wie der Guardian vergangene Woche erläuterte, hatte dieser Schritt aber sicher noch einen anderen Hintergrund. Unter den Astronauten, die gegenwärtig auf Missionen mit Orion vorbereitet werden, befindet sich auch Tim Peake. Sollte er ins All fliegen, wäre er der erste Brite, der dies ohne private Finanzierung oder die Annahme der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft geschafft hätte.


Die ESA stellt sich vor.

Der Europäischen Weltraumorganisation gehören mittlerweile 20 Staaten an, nachdem einen Tag vor Beginn der Konferenz in Neapel die Aufnahme Polens offiziell wurde. Wenige Tage zuvor hatte die ESA in einem Video ihre Arbeit vorgestellt. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass sie jeden Europäer jährlich gerade einmal den Wert eines Kinotickets koste. In einem zweiten Film warb sie deswegen für ihre Arbeit und verwies darauf, dass sich jeder investierte Euro für Europa auszahle.


Die ESA wirbt für die Investition in die Raumfahrt.

(mho)

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