Dienstag, 5. Februar 2013

Atom-Tablets angeblich auch 2014 noch mit 32-Bit-Windows


Asus VivoTab TF810: 10 Stunden Laufzeit dank Atom Z2760. Viereinhalb Jahre nach der Vorstellung des ersten Atom Z500 (Silverthorne) sind nun erste Windows-8-Tablets mit dem System-on-Chip (SoC) Atom Z2760 alias Clover Trail aus Intels 32-Nanometer-Fertigung im Handel. Dank des S0ix-Modus dieses SoCs mit 1,7 Watt TDP konnte Intel das Versprechen einlösen, dass x86-Prozessoren ebenso lange Akkulaufzeiten ermöglichen wie ARM-SoCs.

Doch der sparsame Atom Z2760 wird von den neuesten ARM-SoCs mit Cortex-A15-Kernen wie dem Exynos 5250 überholt; auch wenn dieser Samsung-Chip vermutlich unter Volllast mehr Leistung aufnimmt als der Atom Z2760, so muss Intel doch dessen Performance bald steigern. Das soll etwa mit der nächsten Atom-Generation Valleyview aus der 22-nm-Fertigung geschehen, der als Windows-Tablet-Version Bay Trail-T heißen wird.

Screenshots aus angeblich von Intel stammenden Roadmaps, welche die Webseite Mobilegeeks veröffentlicht hat, bestätigen nun einige Spekulationen über Valleyview: Demnach sollen bis zu vier CPU-Kerne mit Out-of-Order-Mikroarchitektur (Silvermont) sowie einem Shared Cache für jeweils zwei Cores drinstecken. Bei gleicher Leistungsaufnahme sollen 50 bis 60 Prozent mehr Rechenleistung möglich sein oder alternativ bei gleicher Performance weniger Stromdurst.

Statt LPDDR2-800-SDRAM kommen LPDDR3-1067-Chips zum Einsatz, die Speicherkanäle werden verbreitert – die Datentransferrate kann sich auf 17 GByte/s verdoppeln. Bei der Connected-Standby-Dauer nimmt Intel eine Reduktion von 30 auf 20 Stunden hin, die möglicherweise auf eine höhere RAM-Kapazität von 4 statt 2 GByte zurückzuführen ist; LPDDR-SDRAM ist vor allem im Standby-Modus viel sparsamer als DDR3- oder DDR3L-SDRAM.


Offiziell hat Intel nur eine sehr grobe Roadmap veröffentlicht.
Bild: Intel Als GPU ist ein "Gen7"-Kern geplant, der DirectX 11 unterstützt. Er wurde von Intel selbst entwickelt (derivative Intel Graphics). Im Atom Z2760 steckt hingegen eine PowerVR-SGX545-GPU mit 400 MHz Takfrequenz, die anders als von Imagination Technologies versprochen nicht etwa DirectX 10.1, sondern nur DirectX 9 unterstützt. Selbst für DirectX 9 unter Windows 8 existiert anscheinend nur ein 32-Bit-Treiber, so wie für den Atom D/N2000 unter Windows 7. Auf Atom-Tablets bootet Windows 8 in einem 32-Bit-UEFI-Modus mit Secure Boot. Bis Windows 7 hatte Microsoft UEFI ausschließlich mit den x64-Versionen unterstützt. Allerdings ist auch Windows RT für ARM-SoCs ein 32-Bit-Betriebssystem.

Obwohl aber Valleyview eine neue GPU mitbringt, ist die Tablet-Plattform Bay Trail-T laut der angeblichen Intel-Präsentation nur für 32-Bit-Windows ausgelegt. Außerdem soll Bay Trail-T wohl tatsächlich erst Anfang 2014 starten. Um kommende Cortex-A15-SoCs für Windows-RT-Tablets zu kontern, könnte Intel allerdings möglicherweise die Taktfrequenz von Clover Trail steigern – über "Clover Trail+" wurde schon spekuliert.

Auch Bay Trail-T wird keinen SATA-Port besitzen, weiterhin ist ein eMMC-4.41- Port für Flash-Speicher vorhanden. Sensoren lassen sich außer per USB über den I2C-Bus anschließen; hier sind schnellere Betriebsmodi als 400 KBit/s möglich, seit 2006 ist der Fast-mode Plus mit 1 MBit/s spezifiziert. (ciw)


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